2014-12-11 14:28:00

Kardinal Schönborn in Kiew: Ukraine braucht mehr westliche Solidarität


Kardinal Christoph Schönborn sieht Hoffnung für eine freie, demokratische und unabhängige Ukraine, freilich braucht das ukrainische Volk dafür mehr Solidarität vom Westen. Das ist die Bilanz des Wiener Erzbischofs, der am Mittwoch als päpstlicher Sondergesandter Kiew besuchte. Schönborn war zu den Feiern zum 25-jährigen Jubiläum der Wiedererrichtung der griechisch-katholischen Kirche in die Ukraine gereist „Die Menschen wollen eine lebendige, gerechte und demokratische Ukraine. Wo ein so starker Wille da ist, da ist auch Hoffnung", so der Kardinal.

 

Von der EU und dem Westen ganz allgemein sei der Ukraine viel versprochen worden. Er habe aber Sorge, so Schönborn am Rande des Besuchs im Gespräch mit der Agentur Kathpress, dass sich ein negatives Muster wiederhole: Vom Westen werde Unterstützung zugesagt, im Ernstfall würden die Zusagen aber nicht eingehalten und Erwartungen bitter enttäuscht.

 

Zur aktuellen Krise in der Ukraine appellierte der Kardinal an die Gläubigen: „Ihr müsst euer Land verteidigen. Das ist euer Recht und eure Pflicht. Aber ohne Hass." Nur so sei der Hass der anderen Seite überwindbar.

 

Vor der Jubiläumsfeier hatte Kardinal Schönborn am Maidan-Platz der Opfer der Protestbewegung Anfang des Jahres gedacht. Schönborn entzündete vor einer der zahlreichen kleinen Gedenkstätten rund um den Platz eine Kerze und sprach zusammen mit dem Großerzbischof der Ukrainischen Griechisch-katholischen Kirche, Swjatoslaw Schewtschuk, ein Gebet. Rund 100 Personen waren von Scharfschützen und den Sicherheitsdiensten der kurz darauf gestürzten Regierung von Viktor Janukowitsch ermordet worden.

 

(kap 11.12.2014 ord)








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