2014-12-11 13:19:00

Kardinal Koch: Politische Entscheidungen trugen zur Entfremdung bei


Die Entfremdung zwischen Ostkirche und Westkirche ist durch politisch motivierte Entscheidungen der Kirchen verstärkt worden. Das hat der Präsident des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen, Kardinal Kurt Koch, in Lublin betont. Er wurde dort am Dienstag mit dem „Goldenen Diplom“ der dortigen Theologischen Fakultät ausgezeichnet. Daher hätten die beiden „Lungenflügel“ der Christenheit - der östliche und der westliche - nicht mehr im selben Organismus arbeiten können. Heute gehe es im katholisch-orthodoxen Dialog um Klärung des Verhältnisses von Synodalität und Primat, so Koch. Das eine könne nicht ohne das jeweils andere gedacht werden.

 

Zum Auftakt einer fünftägigen Polen-Reise hatte der vatikanische „Ökumeneminister“ den polnischen Marienort Tschenstochau (Czestochowa) besucht. Am Samstag nahm der Kardinal im Kongresszentrum von Kamien Slaski in der Diözese Oppeln (Opole) an einer Tagung über „Die Mission der Kirche auf der Suche nach Einheit“ teil. Bei dieser Tagung machte Erzbischof Jeremiasz (Anchimiuk), der für die ökumenischen Aktivitäten der polnisch-orthodoxen Kirche zuständig ist, den Vorschlag, dass benachbarte Pfarrgemeinden unterschiedlicher Kirchen erste Schritte auf dem Weg zur Einheit setzen sollten, indem sie miteinander beten, miteinander in der Heiligen Schrift lesen und die Geschichte der jeweils anderen Gemeinde kennenlernen.

 

Vor seiner Rückkehr nach Rom traf Kardinal Koch in Warschau u.a. mit Metropolit Sawa (Hrycuniak), dem Primas der polnisch-orthodoxen Kirche, und mit den Mitgliedern des Polnischen Ökumenischen Rates zusammen. In der Apostolischen Nuntiatur konferierte der Kardinal auch mit einer Delegation des Polnischen Rates der Christen und Juden.

 

(kap 11.12.2014 pr)








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