2014-12-09 11:21:00

Papstpredigt: „Kirche ist eine Mutter“


Das Schöne an der Kirche ist ihr Muttersein, da sie sich wie eine Mutter um alle kümmert. So formulierte der Papst an diesem Dienstagvormittag in der Frühmesse sein Kirchenverständnis. In der Predigt sagte Franziskus, die Kirche stütze sich „nicht auf perfekte Organigramme“, die sie nur „traurig und verschlossen“ machten. Christen müssten an sich „fröhliche Menschen“ sein, da sie wissen, dass sie immer „mit der Zärtlichkeit Jesu“ rechnen können.

 

Ausgehend von der Ersten Lesung aus dem Buch des Propheten Jesaja, in der es um das Ende des babylonischen Exils für die Israeliten ging, fragte sich der Papst, „wie die Kirche uns trösten kann“.

 

„Wenn ein Mensch von einem Mitmenschen getröstet wird, dann fühlt er die Barmherzigkeit und die Vergebung des Herrn, und die Kirche ist in Feststimmung, ja, die Kirche freut sich dann mit dem Getrösteten. Im Evangelium wird jener Hirte beschrieben, der hinausgeht, um das verlorene Schaf aufzusuchen. Er hätte ja wie ein guter Kaufmann denken können und sich lieber auf die 99 übrigen Schafe beschränken können. Was ist schon der Verlust eines einzigen, nicht wahr? Gewinn und Verlust stehen da in einem Verhältnis. Aber nein, der Hirte hat ein Herz, er geht hinaus und freut sich, wenn er das Schaf wiederfindet.“

 

Die Kirche mache dies heute, indem sie jene Brüder und Schwestern sucht, die sich von ihr entfernt haben, fügte Franziskus an.

 

„Falls aber die Kirche dies nicht macht und sich auf ihren Ist-Zustand beschränkt, auch wenn sie sich gut organisiert fühlt und alles in Ordnung scheint, dann herrscht dennoch keine Freudenstimmung. Die Kirche wird dann eine traurige Sache, die mehr einer alten Jungfer gleicht als einer Mutter. Eine solche Kirche brauchen wir nicht, sie wird zu einem Museum. Die Freude der Kirche ist doch, dass sie Freude gebärt, also wie eine Mutter neues Leben in die Welt bringt. Sie ist dann so zärtlich wie eine Mutter.“

 

Die Kirche sei aber auch Hirte, so der Papst:

 

„Möge der Herr uns die Güte schenken, fröhliche Christen zu sein innerhalb einer fruchtbaren Kirche. Er behüte uns davor, traurige Gläubige zu werden, die Angst und keine Zuversicht haben. Möge der Herr uns trösten durch die Mutter Kirche, die uns durch die Zärtlichkeit Jesu unsere Sünden vergibt.“

 

(rv 09.12.2014 mg)








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