2014-12-08 11:20:00

UNO: Flüchtlinge aufnehmen


Eine Koalition von über 30 internationalen Nichtregierungsorganisationen fordert vor der Konferenz des UNO-Flüchtlingshilfswerks am Dienstag in Genf, dass bis Ende 2015 mindestens fünf Prozent der syrischen Flüchtlinge ein sicherer Zufluchtsort gewährt wird. Das entspricht 180.000 Menschen, wie das Bündnis am Montag in Berlin mitteilte. Besonders schutzbedürftige Menschen wie Überlebende von Folter, Menschen mit akuten medizinischen Problemen, alleine geflohene Kinder und bedrohte Frauen sollten vor allem Aufnahme in Drittländern finden. Zu den beteiligten Organisationen gehören unter anderen Care, Oxfam, World Vision, Amnesty International oder Islamic Relief. Bis Ende dieses Jahres werden demnach fast 3,6 Millionen Menschen in die Nachbarstaaten Syriens geflohen sein.

Einige syrische Flüchtlinge, etwa kranke Kinder, könnten in der Region nicht überleben, erklärte Kathrin Wieland von Save the Children Deutschland. „Finanzielle Hilfszusagen für humanitäre Programme alleine reichen nicht mehr aus.“ Die wohlhabenden Nationen müssten Verantwortung übernehmen. Ähnlich äußerte sich der Syrien-Experte von Oxfam Deutschland, Robert Lindner. Es handle sich um eine schlimmsten Flüchtlingskrisen seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Regierungen müssten „internationale Solidarität zeigen“.

 

Auf dem gegenwärtigen Stand will die internationale Gemeinschaft weniger als zwei Prozent der vertriebenen Syrer eine Aufnahme in Drittstaaten zusagen, für einen unbestimmten Zeitraum. Nach Einschätzung der Organisationen reicht dies bei weitem nicht aus.

 

(kna/afp 08.12.2014 sk)








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