Eine Koalition von über 30 internationalen Nichtregierungsorganisationen fordert
vor der Konferenz des UNO-Flüchtlingshilfswerks am Dienstag in Genf, dass bis Ende
2015 mindestens fünf Prozent der syrischen Flüchtlinge ein sicherer Zufluchtsort gewährt
wird. Das entspricht 180.000 Menschen, wie das Bündnis am Montag in Berlin mitteilte.
Besonders schutzbedürftige Menschen wie Überlebende von Folter, Menschen mit akuten
medizinischen Problemen, alleine geflohene Kinder und bedrohte Frauen sollten vor
allem Aufnahme in Drittländern finden. Zu den beteiligten Organisationen gehören unter
anderen Care, Oxfam, World Vision, Amnesty International oder Islamic Relief. Bis
Ende dieses Jahres werden demnach fast 3,6 Millionen Menschen in die Nachbarstaaten
Syriens geflohen sein.
Einige syrische Flüchtlinge, etwa kranke Kinder, könnten in der Region nicht überleben,
erklärte Kathrin Wieland von Save the Children Deutschland. „Finanzielle Hilfszusagen
für humanitäre Programme alleine reichen nicht mehr aus.“ Die wohlhabenden Nationen
müssten Verantwortung übernehmen. Ähnlich äußerte sich der Syrien-Experte von Oxfam
Deutschland, Robert Lindner. Es handle sich um eine schlimmsten Flüchtlingskrisen
seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Regierungen müssten „internationale Solidarität zeigen“.
Auf dem gegenwärtigen Stand will die internationale Gemeinschaft weniger als zwei Prozent der vertriebenen Syrer eine Aufnahme in Drittstaaten zusagen, für einen unbestimmten Zeitraum. Nach Einschätzung der Organisationen reicht dies bei weitem nicht aus.
(kna/afp 08.12.2014 sk)
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