2014-12-08 09:29:00

Heute: Marien-Hochfest


Das Dogma der „ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria“, das Papst Pius IX. 1854 verkündete, bezieht sich auf eine Grundaussage unseres Glaubens: Gott setzt einen radikalen Neuanfang in seiner Geschichte mit den Menschen und unterbricht durch seine Menschwerdung den Kreislauf des Bösen. Das Böse, die Erbsünde, meint nicht so sehr irgendein falsches Verhalten vor Gott. Es geht vielmehr um die Grund-Unfähigkeit, das Wirken Gottes im eigenen Leben wahrzunehmen und zuzulassen. Es geht darum, in Angst um sich selbst zu leben, anstatt Gott zu vertrauen. Auch dann noch zu vertrauen, wenn uns scheinbar sinnloses Leid zustößt.

 

Maria hat zu dem Plan Gottes ganz „Ja“ und damit zum Bösen ganz „Nein“ gesagt. Dieses Ja hat sie durchgetragen bis unter das Kreuz Jesu, als Gott und die Welt für sie dunkel wurden. Marias Vertrauen ist exemplarisch. Deshalb feiert die Kirche sie als Ersterlöste und Urbild der Menschheit. An ihr wird deutlich, wie Gott den Menschen von seinem Ursprung her gemeint hat; sie ist das unverdorbene Konzept Gottes vom Menschen.

 

Papst Benedikt XVI. hat das an seinem letzten 8. Dezember im Amt so formuliert: „Der Herr offenbart uns in Maria, dass er in seinem göttlichen Wirken auf die Mitarbeit seiner Geschöpfe zählt. Maria ist bereit, ihren Teil zur Menschwerdung des Gottessohns beizutragen. „Mir geschehe, wie du es gesagt hast“ (Lk 1,38), antwortet sie, als der Engel ihr den Willen Gottes verkündet. Dieser Wille übersteigt die Kraft eines Menschen. Wir können ihm nur folgen, wenn wir uns im Glauben Gott anvertrauen, uns durch die schöpferische Kraft seiner Liebe umwandeln lassen zu neuen Menschen. Die selige Jungfrau Maria soll uns ein Vorbild sein und Fürsprecherin, damit wir den Willen Gottes in unserem Leben erkennen und danach handeln.“

 

(te deum/rv 08.12.2014 sk)








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