2014-12-03 14:39:00

Russland/Vatikan: Knackpunkt Ukraine


Die russisch-orthodoxe Kirche bleibt bei ihren Vorbehalten gegen eine Begegnung des Moskauer Patriarchen Kyrill I. mit Papst Franziskus. Ein „Hinderungsgrund“ sei der aktuelle Kurs der mit Rom verbundenen griechisch-katholischen Kirche, sagte Patriarchatssprecher Alexander Wolkow am Dienstag der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti. Die russisch-orthodoxe Kirche hoffe, dass sich die griechisch-katholische Kirche aus dem politischen Konflikt in der Ukraine künftig heraushalte. Das würde „günstige Bedingungen für einen vollwertigen Dialog zwischen der russisch-orthodoxen und der römisch-katholischen Kirche“ schaffen, einschließlich eines möglichen Treffens von Kyrill I. und Franziskus. Kyrill schätze die „wahrhaftig christliche Haltung von Papst Franziskus bei vielerlei Problemen der modernen Gesellschaft“. 

Papst Franziskus hatte am Sonntag auf dem Rückflug aus der Türkei nach Rom seine Bereitschaft zu einem Treffen mit dem russisch-orthodoxen Patriarchen betont. Er habe Kyrill I. gesagt: „Ich komme, wohin du willst. Du rufst mich, und ich komme“, sagte der Papst. Der Patriarch sei ebenfalls zu einer Begegnung bereit. Offenbar mit Blick auf den Ukraine-Konflikt erklärte Franziskus, „mit dem Problem des Krieges“ sei eine solche Begegnung derzeit allerdings in den Hintergrund getreten, weil der Patriarch dadurch „viele Probleme“ habe. „Aber wir beide wollen ein Treffen und wollen vorwärtskommen“, versicherte er. Seit der Kirchenspaltung von 1054 gab es keine Begegnung eines Papstes mit einem Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche.

(kna 03.12.2014 gs)








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