2014-11-30 14:06:00

Ökumenisches Patriarchat: Die Frage der Nachfolge


Das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel hat Sorge um den geistlichen Nachwuchs und die Nachfolge des Patriarchen. Der Knackpunkt: Wer könnte Bartholomaios I. überhaupt einmal ersetzen, wenn die griechisch-orthodoxe Kirche in der Türkei nicht ausbilden darf und der neue Patriarch türkischer Staatsbürger sein muss? Das sind die Einschränkungen, die der Glaubensgemeinschaft in der Türkei auferlegt sind. In der letzten Zeit deutet sich aber an, dass die türkische Führung dem Patriarchen in einigen Punkten entgegenkommen will. So kann sich Bartholomaios I. trotz Nichtanerkennung durch den Staat inzwischen zumindest als „Ökumenischer Patriarch“ bezeichnen.

 

Und auch in der Nachfolge-Frage habe Erdogan Schritte auf den Patriarchen zugemacht, berichtet der Lazaristenpater Franz Kangler im Interview mit Radio Vatikan in Istanbul: So könnte ein „Türkeibezug durch die Familie“ für zukünftige Anwärter auf das Patriarchenamt möglicherweise demnächst genügen, so der Türkei-Kenner, der einen engen Kontakt zum Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie pflegt. Im dem Interview berichtet Kangler auch über die innerorthodoxen Spannungen, mit denen Patriarch Bartholomaios I. zu kämpfen hat. Der Patriarch, der 2016 ein panorthodoxes Konzils in Istanbul durchführen will, gilt als entschiedener Kritiker nationalistischer Strömungen in den orthodoxen Kirchen.

 

(rv 29.11.2014 pr)

 








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