2014-11-28 13:18:00

EU: Kirchen fordern Massnahmen gegen Menschenhandel


Eine schärfere Gangart gegen Menschenhandel fordern die Kirchen Europas von der Europäischen Union gefordert. Die EU und ihre Mitgliedsstaaten müssten dringend den schon bestehenden Rechtsrahmen gegen Menschenhandel umsetzen und die Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft und jenen kirchlichen Organisationen verstärken, die mit den Opfern arbeiten. Das erklärten die Teilnehmer eines Dialogseminars, das am Donnerstag mit Vertretern der christlichen Kirchen Europas und der EU-Kommission in Brüssel stattfand.

Menschenhandel sei moderne Sklaverei, kriminelle Aktivität und lukratives weltweites Geschäft, hieß es in der gemeinsamen Mitteilung der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (COMECE) gemeinsam mit der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK), welche wiederum orthodoxe, anglikanische, altkatholische und evangelische Kirchen vereint. 800.000 Menschen seien allein innerhalb der EU Opfer des Menschenhandels, wobei bis zu 60 Prozent von ihnen aus EU-Mitgliedsstaaten kämen und 16 Prozent Kinder seien, die um bis zu 40.000 Euro gehandelt würden, so die COMECE und KEK. Zusätzlich zu sexueller Ausbeutung und Zwangsarbeit - zu der auch erzwungene Hausarbeit zählt - nehme Menschenhandel auch neue Formen an wie etwa im Bereich der Fortpflanzung, einschließlich erzwungener Leihmutterschaft und illegaler Adoption. 

Schutz für Opfer von Menschenhandel

Die Dialogpartner wiederholten ihre Forderung nach vertrauenswürdigen, nachvollziehbaren Daten und genaueren Schätzungen, da diese für angemessene politische und kirchliche Reaktionen sowie deren Abstimmung unabdingbar seien. Nötig sei auch ein verbesserter Schutz für Opfer von Menschenhandel, wozu bestehende Gesetze endlich umgesetzt werden sollten. „Opfer von Menschenhandel sollten nicht für Taten belangt werden, die sie als solche begangen haben“, betonten die Kirchen. Zivilgesellschaft und Kirchen würden das Erreichen dieser Ziele laufend auch finanziell unterstützen. 

(kap 28.11.2014 sk)








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