2014-11-27 15:20:00

Papstmesse: Angesichts des Bösen nicht verzweifeln


Babylon und Jerusalem: Die beiden Städte, von welchen die Lesungen der Tagesliturgie erzählen [Offb 18: 1-2.21-23; 19:1-3.9a und Lk 20:21-28], erinnern an das Ende der Welt. Beide Städte würden zerstört, weil sie sich von Gott entfernt hätten. Das sagte Papst Franziskus bei seiner Predigt an diesem Donnerstagmorgen. Die Gründe seien aber bei beiden Städten verschieden. Babylon sei das Symbol der Sünde und des Bösen, es sei wegen seiner Korruptheit zu Fall gekommen.

„Die Korruption gibt die eine Art Glück und Macht, so dass du dich mit dir selbst zu Frieden fühlst:  sie lässt aber keinen Platz für den Herrn, für die Bekehrung. Von der Korruption spricht man heute viel, nicht nur von der ökonomischen (..) Die übelste Korruption ist der Geist der Weltlichkeit.“

Babylon sei deswegen heute das Symbol für jede Gesellschaft, Kultur oder auch Person, die sich von Gott und der Liebe zum Nächsten entfernt habe und beginne, zu „faulen“. Jerusalem dagegen falle aus einem anderen Grund, führte der Papst seine Unterscheidung fort.

„Babylon fällt wegen seiner Korruption, Jerusalem wegen seiner Zerstreuung und weil es den Herrn nicht angenommen hat, der gekommen war, zu retten. Man meinte, keine Erlösung zu brauchen. Sie hatten die Schriften der Propheten und Mose und das reichte ihnen. Es waren aber abgeschlossene Schriften, sie ließen keinen Raum mehr für die Erlösung: Sie hatten die Tore für den Herrn geschlossen! Der Herr klopfte an die Türen, aber sie waren nicht bereit, ihn zu empfangen, ihm zuzuhören, sich von ihm retten zu lassen. Und so fällt Jerusalem…“

Die beiden Beispiele ließen uns an unser eigenes Leben denken, fuhr der Papst fort. Sind wir korrupt wie Babylon oder zerstreut wie Jerusalem? Die Botschaft der Kirche in diesen Tagen , in denen die Lesungen vom Ende der Welt handelten, blieben aber nicht bei der Zerstörung stehen, so Franziskus weiter, beide Texte von heute hätten auch eine Botschaft der Hoffnung.

„Wenn wir an das Ende denken, mit all unseren Sünden, unserer ganzen Geschichte, dann denken wir auch an das Festmahl, das uns geschenkt wird, und wir erheben unseren Kopf. Keine Depression: Hoffnung! Die Realität ist schlimm: es gibt so viele Völker, Städte und Menschen, so viele Leute, die leiden; so viele Kriege, so viel Hass, Neid, so viel geistliche Weltlichkeit und so viel Korruption. Ja, das stimmt. All das wird fallen! Aber bitten wir den Herrn um die Gnade, vorbereitet zu sein für sein Festmahl, den Kopf immer erhoben.”

(rv 27.11.2014 ord)








All the contents on this site are copyrighted ©.