2014-11-27 14:50:00

Papst an Ordensleute: Keine Angst vor Erneuerung haben


Ordensgemeinschaften dürfen keine Angst haben, ein Verhalten abzulegen, das heute keine Antwort mehr gibt auf die Berufung Gottes. Mit diesen Worten rief Papst Franziskus an diesem Donnerstag die vielen verschiedenen Gemeinschaften der Kirche – Orden, Kongregationen, Gemeinschaften des apostolischen Lebens – zu einer inneren und äußeren Erneuerung auf. Was im Konzil begonnen habe, müsse seine Dynamik auch heute weiter entfalten, so der Papst.

Wenige Tage vor Beginn des „Jahres des geweihten Lebens” tagt in Rom die Vollversammlung der zuständigen Institution, der Ordenskongregation. Vom 25. bis zum 29. November werden unter dem Titel „Neuer Wein in neue Schläuche“ die anstehenden Themen besprochen. 

„Wie ich schon einige Male gesagt habe: Wir dürfen keine Angst haben, die ‚alten Schläuche‘ zurück zu lassen: Also jenes Verhalten und jene Strukturen aufzugeben, die in der Kirche und auch in den Gemeinschaften nicht mehr das sind, was Gott von uns heute will, um sein Reich in der Welt wachsen zu lassen: Die Strukturen, die falsche Sicherheit geben und welche die Dynamik der Nächstenliebe beeinflussen; das Verhalten, das uns von der Herde wegbringt, zu der wir gerufen sind, und das uns unfähig macht, die Rufe derer zu hören, die auf die Frohe Botschaft Jesu Christi warten.“

Es sei wichtig, auch auf die Schwächen der Gemeinschaften zu schauen. Der Papst zählte einige von ihnen auf, da sei der Widerstand gegen Wandel zu nennen, der Zurückgang der Attraktivität, die nicht wenigen Austritte, die Schwäche von Ausbildung, die schwierige kulturelle Integration und anderes mehr. Besonders liege ihm die Armut am Herzen.

„Das hört sich wie Werbung für meine eigene Ordensfamilie an, aber der heilige Ignatius sagte, dass die Armut die Mutter und die Schutzmauer des Ordenslebens sei. Sie beschütze vor der Weltlichkeit.“

Umso wichtiger sei es, auf den Geist Gottes zu hören, der neue Horizonte öffne, so der Papst.

„In eurer Aufgabe, den neuen Wein zu bewerten und die neuen Schläuche zu prüfen, sollen euch einige Kriterien zur Orientierung dienen: Der evangelische Ursprung der Entscheidung, die geistliche Treue, der Primat des Dienstes, die Aufmerksamkeit für die Kleinsten und Schwächsten und der Respekt für die Würde jedes Menschen.“

Der Wandel von alten zu neuen Schläuchen geschehe aber nicht automatisch, warnte der Papst. Er brauche Einsatz und die Fähigkeit, Neues zuzulassen.

(rv 27.11.2014 ord)








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