2014-11-26 14:51:00

Papst ermuntert Christen im Irak zum Durchhalten


„Seid stark und klammert euch an die Kirche!“ Das rät Papst Franziskus den Christen im leidgeprüften Irak und im Nahen Osten überhaupt. Bei seiner Generalaudienz an diesem Mittwoch sagte der Papst in einem Grußwort an Pilger aus dem arabischsprachigen Raum:

 

„Die Gewalt, das Leid und die Schwere der Sünde sollten uns dazu ermuntern, alles der göttlichen Gerechtigkeit anzuvertrauen – sie wird einen jeden seinen Werken entsprechend richten. Seid stark und klammert euch an die Kirche und an euren Glauben! Dann werdet ihr die Welt durch euer Vertrauen reinigen können. Verwandelt euer Umfeld durch eure Hoffnung, und heilt durch euer Vergeben, eure Liebe und durch die Geduld eures Zeugnisses!“

 

Immer wieder, zuletzt bei seinem Besuch im Straßburger EU-Parlament am Dienstag, weist Papst Franziskus auf die Verfolgung von Christen in Ländern wie Syrien und dem Irak hin. Bei seiner Generalaudienz am Mittwoch bat der Papst auch um Gebet für seine nächste Pastoralreise; sie wird ihn von Freitag bis Sonntag in die Türkei führen.

 

„Ich bitte alle um ihr Gebet, damit dieser Besuch von Petrus bei seinem Bruder Andreas Früchte des Friedens, des ehrlichen Dialogs unter den Religionen und der Eintracht in der türkischen Nation bringen möge.“

 

Ansonsten ging es bei der Generalaudienz wieder einmal um die Kirche: Sie sei, so formulierte Franziskus, keine „statische, stillstehende, selbstgenügsame“ Institution, sondern eine „Kirche in Bewegung“. Sie bewege sich nämlich durch die Geschichte ständig auf das Reich Gottes am Ende der Zeit zu.

 

„Wenn wir auf diesen Horizont zugehen, stellen wir fest, dass unsere Vorstellungskraft stockt; sie ist nur mit Mühe dazu in der Lage, etwas vom Glanz des Geheimnisses zu erahnen, dass unsere Sinne übersteigt. Dann fragen wir uns: Wann wird das Ende kommen, wie wird die neue Dimension aussehen, in die die Kirche dann eintreten wird? Und was wird aus der Menschheit, und aus der Schöpfung? Aber diese Fragen sind nicht neu, schon die Jünger haben sie Jesus gestellt. Es sind menschliche, alte Fragen. Fragen, die auch wir uns stellen.“

 

Die Bibel beschreibe das vor uns liegende Ziel mit dem Bild des neuen Jerusalem, überlegte Papst Franziskus. „Mehr als ein Ort“ sei das „ein seelischer Zustand, in dem unsere tiefsten Erwartungen erfüllt“ würden.

 

„Es ist schön, an das alles zu denken, an den Himmel. Wir alle werden uns dort wiederfinden, wir alle! Das ist schön, es gibt der Seele Kraft.“

 

Zwischen der Kirche des Himmels und der pilgernden Kirche auf Erden bestehe „eine Kontinuität und Gemeinschaft“, so der Papst. „Die bereits vor Gottes Angesicht stehen, treten als Fürsprecher für uns ein. Wir wiederum sollen durch das Opfer guter Werke, des Gebets und der Eucharistie das Leid der Seelen lindern, die noch auf die ewige Seligkeit warten.“ In christlicher Sicht bestehe die Unterscheidung „nämlich nicht darin, wer schon oder noch nicht tot ist, sondern wer in Christus ist und wer nicht“. 

 

In die Erfüllung des Plans Gottes sei die ganze Schöpfung mit hinein genommen, auch sie solle „von der Sklaverei und Verlorenheit befreit werden“ (Röm 8,21). „Alles wird zur Fülle im Sein, im Guten und Wahren gelangen und eine neue Schöpfung sein.“

 

(rv 26.11.2014 sk)








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