2014-11-23 09:25:00

Europa: Wir brauchen eine starke Gemeinschaft


Papst Franziskus wird am Dienstag ein EU-Parlament vorfinden mit vielen Neuheiten. Darauf weist der Sekretär der Kommission der EU-Bischöfe Comece, Patrick Daly, in unserem Wocheninterview. Franziskus komme in einem wichtigen Moment in der Geschichte des europäischen Projekts. 58 Prozent der EU-Parlamentarier sind neue Abgeordnete, die ihre erste Legislativperiode absolvieren. Das Gespräch führte Mario Galgano.

 

„Das bedeutet, dass wir ein junges Parlament haben, ein Parlament mit nicht so viel Erfahrung, aber ich glaube mit viel Begeisterung für Europa und mit vielen neuen Ideen für Europa und wahrscheinlich für unsere Gesellschaft. Was sehr wichtig ist, ist der Frieden. Europa ist ein Friedensprojekt. Wohlfahrt ist natürlich wichtig, aber es geht um Frieden, um Zusammenarbeit, um ein gemeinsames Projekt umzusetzen. Und das ist überall sehr wichtig, weil wir am Rande Europas und im Nahen Osten in diesem Moment eine schwierige Situation haben: Krieg und Unruhen.“

 

Wie sehen Sie den Papstbesuch in Straßburg?

 

„Wenn die europäische Gemeinschaft stark ist, wenn unsere Abgeordneten eine deutliche Idee davon haben, wo sie gemeinsam hingehen wollen, dann wird die Rede des Papstes, Licht in eine ziemlich dunkle Wirklichkeit bringen. Er spricht sicher über Hoffnung und er stützt überall die großen Ideale des europäischen Projekts.“

 

Papst Franziskus stammt aus Lateinamerika. Seine beiden Vorgänger hatten viel über die Entwicklung Europas gesprochen.

 

„Ich glaube, dass der Papst Franziskus dieselben Ideale hat, wie seine beiden Vorgänger. Die christlichen Wurzeln Europas, wie Benedikt XVI. sagte und auch die Idee Johannes Paul II. eines Europas bestehend aus den zwei Lungen Ost und West gehören dazu, aber wichtig ist auch ein Europa, in der die Solidarität zwischen dem Osten und Westen eine Tatsache ist. Vielleicht ist die innereuropäische Solidarität wichtiger nach der heutigen Wirtschaftskrise geworden.“

 

Was kann ein Papst, der aus einem anderen Kontinent stammt, Europa mitgeben?

 

„Ich glaube, dass es sehr wichtig ist, dass der Papst nicht aus Europa kommt. Er hat fast sein ganzes Leben in Argentinien verbracht, mit einer ganz anderen Erfahrung von Gesellschaft und Kirche. Er hat Europa von einem Abstand von 10.000 Kilometern beobachtet und vielleicht hat er eine andere Perspektive über die Rolle Europas in der Weltgemeinschaft, in den internationalen Beziehungen zwischen den verschiedenen Wirtschaften und auch zwischen den verschiedenen politischen Kräften in der Welt.“

 

(rv 23.11.2014 mg)








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