2014-11-20 13:24:00

Österreich: Religionsvertreter verurteilen gemeinsam Gewalt


Religionsvertreter aus der arabischen Welt - Scheichs, Imame und Bischöfe - haben bei einem Treffen in Wien gemeinsam die von IS-Terroristen im Namen der Religion ausgeübte Gewalt verurteilt. In einer Erklärung nennen sie die christlich-muslimische Koexistenz „eine der Hauptsäulen der arabischen Zivilisation“. „Wir rufen auf zur Beibehaltung der Diversität in den arabischen Gesellschaften, die unser Erbe seit Jahrtausenden ist“, heißt es in dem Text, der von mehr als hundert Religionsvertretern unterzeichnet wurde. Unter ihnen sind etwa der chaldäische (katholische) Patriarch Raphael Louis Sako von Bagdad und der Scheich der Abdulaziz-Universität in Saudi-Arabien, Abdallah bin Mahfudh bin Bayyah. Bin Bayyah ist einer jener 138 führenden Islamgelehrten, die 2008 mit Papst Benedikt XVI. in Verbindung getreten waren. Für den Vatikan nahm der Sekretär des Päpstlichen Dialogrates, Pater Miguel Ayuso Guixot, an der Konferenz teil.

 

Veranstalter der Großkonferenz im Wiener Hilton-Hotel war das König-Abdullah-Dialogzentrum KAICIID. Die Abschlusserklärung bekräftigt, Terrorismus, Unterdrückung und Angriffe gegen Unschuldige sowie die Entweihung heiliger Stätten und die Zerstörung von kulturellem Erbe dürfe es zwischen den Religionen nicht geben. Laut KAICIID war es das erste Mal, dass Religionsführer der sunnitischen, schiitischen, christlichen, mandäischen und jesidischen Gemeinden des Mittleren Ostens eine gemeinsame Deklaration gegen Gewalt im Namen der Religion verabschiedet hätten.

 

Als konkrete Handlungsempfehlungen stellen die Teilnehmer der Konferenz in der Erklärung eine Reihe von Initiativen zur Förderung des sozialen Zusammenhalts und der Friedensbildung in der Region heraus. Die praktische Umsetzung dieser Initiativen soll durch ein ständiges interreligiöses Komitee sowie durch Arbeitsgruppen beaufsichtigt werden.

 

(kap 20.11.2014 sk)








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