2014-11-18 15:13:21

EU/UNO: Ahndung von Rechtsverstößen in Nordkorea


Die Europäische Union will Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Nordkorea stoppen. Eine Initiative der EU zusammen mit Japan will den Internationalen Strafgerichtshof mit der Ahndung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Nordkorea betrauen. Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) begrüßt diese Initiative und verweist auf die 60.000 Christen in Gefangenenlagern. „Die Verantwortlichen für diese Verbrechen gegen die Menschlichkeit müssen nach sechs Jahrzehnten des Mordens endlich zur Rechenschaft gezogen werden“, erklärte der GfbV-Asienreferent Ulrich Delius am Dienstag in Göttingen. Die GfbV wies darauf hin, dass rund 60.000 der 100.000 Insassen von Gefangenenlagern Christen seien. „Verfolgte Christen leiden besonders unter der Diktatur: Sie zählen zwar die meisten politischen Gefangenen, stellen aber nur rund 300.000 der 24,5 Millionen Bewohner Nordkoreas.“

Der Menschenrechtsausschuss der UN-Vollversammlung entscheidet an diesem Dienstag über einen Resolutionsentwurf der Europäischen Union und Japans, der dem Weltsicherheitsrat die Einschaltung des Internationalen Strafgerichtshofs empfiehlt. Die Initiative wird von 48 Staaten unterstützt. In den vergangenen Wochen hatte Nordkorea eine „Charme-Offensive“ begonnen, um eine Weiterverweisung des Dossiers an den Internationalen Strafgerichtshof abzuwenden: Ausländische Gefangene wurden freigelassen und der Sonderbeauftragte des UN-Menschenrechtsrates für Nordkorea, Marzuki Darusman, wurde eingeladen, das Land zu besuchen. Außerdem empfingen nordkoreanische Diplomaten im Oktober 2014 erstmals seit zehn Jahren den UN-Sonderbeauftragten zu einem Gespräch über die Menschenrechtslage in ihrem Land.


(pm 18.11.2014 mg)

Das Bild zeigt Untergrundchristen in Nordkorea beim heimlichen Gebet.








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