El Salvador: Gedenken an die 1989 ermordeten Jesuiten
Die Kirche in El Salvador
gedenkt in diesen Tagen acht Mordopfern, die vor genau 25 Jahren durch Militärs hingerichtet
wurden. Am 16. November 1989 waren Soldaten der Armee in die Kommunität der Jesuiten
an der Universität in San Salvador eingedrungen, hatten sechs Padres und zwei Mitarbeiterinnen
gezwungen, sich auf den Rasen vor dem Haus zu legen und sie dann erschossen.
Der
Mord an den zwei Frauen und sechs Jesuiten hat der Welt die Brutalität des Bürgerkrieges
in Zentralamerika vor Augen geführt. Das sagt Pater Michael Czerny, Jesuitenpater
und Mitarbeiter des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden. Czerny war 1989
auch in El Salvador, allerdings nicht in der Kommunität der Jesuiten, die von den
Soldaten überfallen wurde.
„Sie sind praktisch in dem Augenblick gestorben,
als in Europa die Mauer einstürzte. Deswegen ist ihr Martyrium ein Zeichen für das
Ende des Kalten Krieges und den Beginn der neuen Herausforderungen, vor denen El Salvador
und andere sich entwickelnde Länder stehen: die Suche nach sozialer Gerechtigkeit,
nach Stabilität und nach einem akzeptablen Lebensstandard für ihre Bevölkerung.“
Man
denke mit großer Dankbarkeit an das Zeugnis der Märtyrer, aber auch an ihren intellektuellen
Beitrag. Die sechs Jesuiten arbeiteten an der Universität El Salvador. Ihr klarer
Einsatz für die Armen sei bis heute Vorbild. Ermordet wurden die sechs Jesuiten Ignacio
Ellacuría, Ignacio Martín-Baró, Segundo Montes, Amando López, Juan Ramón Moreno, Joaquín
López y López und die Haushälterin Elba Julia Ramos sowie ihre Tochter Celina.
Die
Kirche El Salvadors verlangt anlässlich des Jahrestages erneut auch eine juristische
Aufarbeitung der Morde. Das gleiche müsse auch für die übrigen Morde gelten, wie etwa
den an Erzbischof Oscar Arnulfo Romero 1980, zitiert die Nachrichtenagentur KNA den
Vorsitzenden der Bischofskonferenz des Landes, Jose Luis Alas. Insgesamt kamen während
des Bürgerkriegs in El Salvador von 1980 bis 1991 rund 70.000 Menschen ums Leben.
Viele Verbrechen sind bis heute nicht aufgeklärt.