Schweiz: Erstmals reformiert-lutherisches Abendmahl
Premiere bei den Protestanten: Erstmals kommt es in Zürich zu einem reformiert-lutherischen
Abendmahl. Die Feier findet an diesem Samstag in der Wasserkirche statt. Gemeinsame
Abendmahlfeiern zwischen Reformierten und Lutheranern sind weltweit ausgesprochen
selten. Anlass in Zürich ist die bevorstehende reformatorische Wirtschaftskonferenz
vom 17. November zum Thema „Protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus“.
An der Podiumsdiskussion beteiligen sich unter anderen Tim Guldimann, Botschafter
der Schweiz in Deutschland, und Margot Kässmann. Die frühere evangelische Bischöfin
ist Botschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland für das Reformationsgedenken
2017.
Für den reformierten Großmünsterpfarrer Christoph Sigrist, der den Abendmahlsgottesdienst
gemeinsam mit Johannes Lehnert, Pfarrer an der lutherischen Kirche Zürich, feiert,
handelt es sich bei dem gemeinsamen Abendmahl um einen „historischen Moment“. 1529
hätten Ulrich Zwingli und Martin Luther bei ihrem Treffen in Marburg keine Einigung
über das Abendmahlsverständnis gefunden. Erst 1973 hätten sich die lutherischen und
reformierten Kirchen Europas auf dem Leuenberg bei Basel in dieser Frage geeinigt.
In der damals verfassten „Leuenberger Konkordie“ verständigten sich die beiden Kirchen
auf eine gemeinsame Auffassung von Abendmahl und Taufe.