Bolivien: Parlamentspräsident gegen ausländische Bischöfe
Die Krise zwischen der sozialistischen Regierungspartei MAS und der Bolivianischen
Bischofskonferenz spitzt sich zu. Wie die Tageszeitung „El Deber“ am Freitag in der
Onlineausgabe berichtete, forderte Parlamentspräsident Marcelo Elio, dass ausländische
Bischöfe das Land verlassen sollten. Es sei darüber nachzudenken, wie die Kirche künftig
ausschließlich von nationalen Geistlichen gebildet werden könne, so der MAS-Politiker.
Der Vorstoß zielt vor allem auf den Generalsekretär der Bolivianischen Bischofskonferenz,
Bischof Eugenio Scarpellini, der zwar seit 26 Jahren in Bolivien lebt, aber in Italien
geboren ist. Papst Franziskus hatte ihn im Juli 2013 zum Bischof von El Alto ernannt,
einer Nachbarstadt von La Paz. Scarpellini hatte sich in jüngster Zeit immer wieder
kritisch mit der Politik des vor wenigen Wochen mit deutlicher Mehrheit wiedergewählten
Präsidenten Evo Morales auseinandergesetzt.
Zuletzt kritisierte Scarpellini
die von der Regierung angeordnete Zahlung eines doppelten Weihnachtsgeldes, weil diese
Zusatzzahlung Non-Profit-Organisationen in Zahlungsschwierigkeiten bringe und deren
soziale Arbeit gefährden könne. Die Bolivianischen Bischöfe bekräftigte unterdessen
ihre Dialogbereitschaft, um die Spannungen der letzten Monate auszuräumen.