2014-11-14 11:21:51

Mini-Weltjugendtag in Santa Marta


RealAudioMP3 Wie kann man den „digital natives“ von heute den Glauben weitergeben – also einer Generation, die twittert, surft und ständig von Bildern umgeben ist? Nicht durch Worte, sondern durch das Beispiel. Das sagte Papst Franziskus in seiner Frühmesse von diesem Freitag. An der Feier in der vatikanischen Casa Santa Marta nahmen Kinder und Jugendliche aus einer römischen Pfarrei teil; er fühle sich „wie in einer Kindermesse“, erklärte Franziskus. Und dann fragte er sich: Was hinterlassen wir Ältere dieser jungen Generation?

„Geben wir ihr das weiter, was wir in der Ersten Lesung (Anm. der Red.: aus dem Zweiten Johannesbrief) gehört haben, nämlich das Vorangehen in der Liebe und in der Wahrheit? Oder lehren wir das nur mit Worten, aber nicht mit unserem Leben? Auf die jungen Leute zu schauen, ist eine Verantwortung für uns! Ein Christ muss sich um die Kinder kümmern, muss ihnen den Glauben weitergeben – das, was er lebt, was in seinem Herzen ist. Wir können die Pflanzen, die heranwachsen, nicht ignorieren!“

Eltern, Erzieher, Christen überhaupt sollten Menschen sein, die andere „wachsen lassen“, und sich „nicht heraushalten nach dem Motto, die werden schon von alleine groß, ich lebe mein eigenes Leben“.

„Wir alle haben die Verantwortung, das Beste weiterzugeben, was wir haben – und das ist der Glaube. Geben wir ihn an sie weiter, und zwar durch unser Beispiel! Nicht durch Worte, die sind gar nicht nötig... Heutzutage braucht es keine Worte! In dieser Welt des Bildes, wo jeder ein Handy hat, sind Worte überflüssig. Beispiel! Beispiel! Was gebe ich ihnen?”

Nun kam die Predigt aber doch nicht ohne Worte aus, sie wurde vielmehr zu einem munteren Frage-Antwort-Spiel zwischen dem Papst und den jungen Gottesdienstbesuchern. Franziskus wollte wissen, warum sie überhaupt zur Messe gekommen seien, und ein Junge antwortete: „Um dich zu sehen.“ Daraufhin fragte er, ob sie schon zur Erstkommunion und zur Firmung gegangen seien, und schärfte ihnen ein, dass die Sakramente ein Weg seien, der sie zu Jesus führt.

„Bei diesen Sakramenten – ist das Gebet ein Sakrament? Laut! – Nein? Das stimmt – nein. Das Gebet ist kein Sakrament, aber wir sollen trotzdem beten. Oder, sollt ihr überhaupt nicht beten? – Doch. Zum Herrn beten, zur Madonna, damit sie uns auf diesem Weg der Wahrheit und der Liebe helfen. Habt ihr verstanden? Ihr seid also gekommen, um mich zu sehen, wer hatte das gesagt? Ach ja – du. Aber auch, um Jesus zu sehen! Einverstanden? Oder sollen wir Jesus beseitelassen? – Nein. – Jetzt kommt Jesus auf den Altar. Und wir werden ihn alle sehen! Es ist Jesus! In diesem Moment lasst uns Jesus bitten, dass er uns lehrt, in der Wahrheit und der Liebe voranzugehen. Sollen wir das zusammen sagen? In der Wahrheit und Liebe vorangehen!“

(rv 14.11.2014 sk)








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