Wie kann man den „digital
natives“ von heute den Glauben weitergeben – also einer Generation, die twittert,
surft und ständig von Bildern umgeben ist? Nicht durch Worte, sondern durch das Beispiel.
Das sagte Papst Franziskus in seiner Frühmesse von diesem Freitag. An der Feier in
der vatikanischen Casa Santa Marta nahmen Kinder und Jugendliche aus einer römischen
Pfarrei teil; er fühle sich „wie in einer Kindermesse“, erklärte Franziskus. Und dann
fragte er sich: Was hinterlassen wir Ältere dieser jungen Generation?
„Geben
wir ihr das weiter, was wir in der Ersten Lesung (Anm. der Red.: aus dem Zweiten Johannesbrief)
gehört haben, nämlich das Vorangehen in der Liebe und in der Wahrheit? Oder lehren
wir das nur mit Worten, aber nicht mit unserem Leben? Auf die jungen Leute zu schauen,
ist eine Verantwortung für uns! Ein Christ muss sich um die Kinder kümmern, muss ihnen
den Glauben weitergeben – das, was er lebt, was in seinem Herzen ist. Wir können die
Pflanzen, die heranwachsen, nicht ignorieren!“
Eltern, Erzieher, Christen
überhaupt sollten Menschen sein, die andere „wachsen lassen“, und sich „nicht heraushalten
nach dem Motto, die werden schon von alleine groß, ich lebe mein eigenes Leben“.
„Wir
alle haben die Verantwortung, das Beste weiterzugeben, was wir haben – und das ist
der Glaube. Geben wir ihn an sie weiter, und zwar durch unser Beispiel! Nicht durch
Worte, die sind gar nicht nötig... Heutzutage braucht es keine Worte! In dieser Welt
des Bildes, wo jeder ein Handy hat, sind Worte überflüssig. Beispiel! Beispiel! Was
gebe ich ihnen?”
Nun kam die Predigt aber doch nicht ohne Worte aus, sie
wurde vielmehr zu einem munteren Frage-Antwort-Spiel zwischen dem Papst und den jungen
Gottesdienstbesuchern. Franziskus wollte wissen, warum sie überhaupt zur Messe gekommen
seien, und ein Junge antwortete: „Um dich zu sehen.“ Daraufhin fragte er, ob sie schon
zur Erstkommunion und zur Firmung gegangen seien, und schärfte ihnen ein, dass die
Sakramente ein Weg seien, der sie zu Jesus führt.
„Bei diesen Sakramenten
– ist das Gebet ein Sakrament? Laut! – Nein? Das stimmt – nein. Das Gebet ist kein
Sakrament, aber wir sollen trotzdem beten. Oder, sollt ihr überhaupt nicht beten?
– Doch. Zum Herrn beten, zur Madonna, damit sie uns auf diesem Weg der Wahrheit und
der Liebe helfen. Habt ihr verstanden? Ihr seid also gekommen, um mich zu sehen, wer
hatte das gesagt? Ach ja – du. Aber auch, um Jesus zu sehen! Einverstanden? Oder sollen
wir Jesus beseitelassen? – Nein. – Jetzt kommt Jesus auf den Altar. Und wir werden
ihn alle sehen! Es ist Jesus! In diesem Moment lasst uns Jesus bitten, dass er uns
lehrt, in der Wahrheit und der Liebe voranzugehen. Sollen wir das zusammen sagen?
In der Wahrheit und Liebe vorangehen!“