Die Musik der Papstwahl
2013, „Habemus Papam!“ und die ersten Worte eines Papstes „vom anderen Ende der Welt“
– all diese Höhepunkte des Konklave vom vergangenen Jahr sind auf einer neuen CD zusammengestellt,
die der Vatikan an diesem Donnerstag präsentierte. Die Doppel-CD „Habemus Papam“ entstand
in Zusammenarbeit mit Radio Vatikan, dem Vatikanfernsehen, dem Päpstlichen Chor der
Sixtina und dem Plattenlabel „Deutsche Grammophon“. Darauf sind Aufnahmen der Zeremonien
vor Beginn der Papstwahl wie die „Missa pro eligendo Pontifice“ ebenso zu bewundern
wie etwa die musikalische Gestaltung der beiden ersten Messen von Franziskus. Kardinal
Gianfranco Ravasi, der Präsident des Päpstlichen Kulturrates, hob bei Vorstellung
der CD an diesem Donnerstag besonders die gregorianischen Gesangstücke von Johann
Sebastian Bach hervor, die auf der CD zu finden sind.
„Bach – er hat die
Musik einen großen Schritt weitergebracht. Es gibt da eine schöne Auffassung von ihm:
Ich studierte seine private Bibliothek und habe herausgefunden, dass er nur einige
Texte über Musik im Repertoire hatte und nicht mehr. Der Rest waren theologische Bücher.
Und er sagte: ,Jedes Ziel und jeder Grund der Musik soll nichts anderes sein als der
Ruhm Gottes und eine Erholung für den Geist.‘ Deswegen hoffe ich, dass nicht nur Gläubige
diese CD hören, sondern auch diejenigen, die ihre Ohren und ihren Sinn reinigen und
erholen wollen.“
Kardinal Ravasi erinnert sich noch gut an die letzte Papstwahl;
er hat die Musikstücke des Konklave als Papstwähler direkt miterleben und genießen
können. Bei den Stücken handle es sich um eine komplexe Form kirchlicher Musik, lobte
Ravasi. Als Musikfreund erinnere er sich gut an seinen Freund Riccardo Muti, den er
gern in der Mailänder Scala bei den Proben besuchte, fügte der Kardinal bei der Pressekonferenz
an diesem Donnerstag weiter an. Diese Besuche hätten ihm erlaubt, die Musik „von einer
ganz anderen Seite“ kennenzulernen.
Ute Fesquet, die Vize-Direktorin des renommierten
Klassik-Labels „Deutsche Grammophon“ kam bei der Pressekonferenz auf die „ehrenvolle
und hochklassige Zusammenarbeit“ des Vatikan mit der „Deutsche Grammophon“ zu sprechen.
„Musik passiert im Moment, es ist eine fließende Kunst im Vergleich zu
Skulpturen oder Bildern. Und es war immer unsere Aufgabe, dies einzufangen in der
bestmöglichen Qualität, damit das Schöne und die künstlerisch-emotionale Botschaft
weiterleben kann – das ist wichtig für die Menschen.“
Die neue Kooperation
des „Deutsche Grammophon“-Labels und des vom Maestro Massimo Palombella geleiteten
päpstlichen Chors der Sixtina sieht eine ganze Reihe von Aufnahmen großer kirchlicher
Ereignisse hervor. Ein erstes Exemplar der „Habemus Papam“-Edition zum Konklave 2013
mit Aufnahmen von Radio Vatikan und des Vatikan-Fernsehens CTV wurde Papst Franziskus
bereits vor einigen Tagen übergeben.