Migration ist auch eine Chance. Darauf will eine internationale Vatikankonferenz zur
Migrantenseelsorge hinweisen, die an diesem Dienstag in Rom startet. Fast 300 Experten
aus 93 Ländern nehmen am 7. Weltkongress zur Migrantenseelsorge teil. Das einwöchige
Seminar geht bis 21. November 2014 und findet an der Päpstlichen Universität Urbaniana
zum Thema „Zusammenarbeit und Entwicklung in der Seelsorge der Migranten“ statt.
Die
Migration von Frauen ist ein Schwerpunkt der internationalen Tagung. Fast 50 Prozent
aller Migranten weltweit seien heute Frauen, die auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen
ihre Heimat verlassen wollen oder müssen, informiert der Päpstliche Migrantenrat.
Besonders hervorheben wolle die Konferenz den Beitrag der Migranten zum Kulturaustausch
und Wissenstransfer. Sie stellt die Frage, wie das soziale Potenzial dieser Menschen
gefördert und genutzt werden kann. Ebenso wolle man „eine angemessene Reaktion auf
das Phänomen der Wirtschaftsmigration“ erarbeiten, über die Rechte von Migranten informieren
und auf die größten Herausforderungen des Phänomens eingehen.
Nach einem Bericht
der Vereinten Nationen ist die Zahl der Migranten seit 1990 weltweit um 50 Prozent
gestiegen: 2013 waren es insgesamt 232 Millionen. Die meisten von ihnen leben auf
der Nordhalbkugel, wurden jedoch in Entwicklungsländern geboren: In der Tat stammen
82 Millionen Migranten, das sind 60 Prozent aller im Norden lebenden Migranten, aus
dem Süden der Welt. Die Zahl der Einwanderer, die vom Norden in den Süden gingen,
beläuft sich dagegen nur auf 14 Prozent. Die meisten Migranten wandern laut UN-Statistik
derzeit aus Mexiko ab, gefolgt von Indien, Russland, China, Bangladesch und der Ukraine.
Wenn man nach Kontinenten geht, kommen die meisten Migranten aus Asien, dann Europa,
Lateinamerika und der Karibik und schließlich aus Afrika.
Vorsitzender der
internationalen Tagung ist der Präsident des päpstlichen Migrantenrates, Kardinal
Antonio Maria Vegliò. Am ersten Tag der Konferenz wird auch der italienische Innenminister,
Angelino Alfano, teilnehmen. Die vom päpstlichen Migrantenrat organisierte Veranstaltung
endet am 21. November mit einer Audienz bei Papst Franziskus.