2014-11-13 12:42:17

Papstpredigt: Das Reich Gottes ist kein „Spektakel“


RealAudioMP3 Wo wächst das Reich Gottes? Vielleicht in einem Haus, „wo man am Monatsende nur noch fünfzig Cent in der Tasche hat“, aber wo man zusammen betet und sich um die Kinder und die Großeltern kümmert. Das sagte Papst Franziskus an diesem Donnerstag bei seiner Frühmesse im Vatikan. Das Reich Gottes wachse fast heimlich, ohne „Krach“, ohne Aufhebens. Wörtlich predigte der Papst: „Das Reich Gottes ist kein Spektakel. Im Gegenteil: Oft ist das Spektakel eine Karikatur des Reiches Gottes.“

„Spektakel! Nie sagt der Herr, dass das Gottesreich ein Spektakel wäre. Es ist ein Fest, ja! Aber das ist etwas anderes. Es ist ein Fest, ein wunderschönes, großes Fest. Und der Himmel wird ein Fest sein – aber eben kein Spektakel. Wobei unsere menschliche Schwäche ja eigentlich ein Spektakel vorzieht...“

Bei kirchlichen Hochzeiten könne man manchmal beobachten, wie aus einer Feier ein Spektakel werde: Da kämen viele Menschen, denen es nicht um das Sakrament geht, „sondern darum, ein Modespektakel zu veranstalten, sich sehen zu lassen“. Doch das Reich Gottes sei „still“, „es wächst innen drin“. Eines Tages allerdings – am Ende der Zeiten – werde es dann seine Stärke zeigen:

„Der Tag, an dem es Krach geben wird! Das wird wie ein Blitzschlag sein, der von einem Ende des Himmels zum anderen leuchtet. So wird der Menschensohn an seinem Tag kommen, am Tag, an dem es Krach geben wird. Bis dahin jedoch ist das Reich Gottes verborgen, in dieser Heiligkeit des Alltags, dieser Heiligkeit des täglichen Lebens. Denn das Reich Gottes ist nicht weit weg von uns, es ist ganz nah! Das ist eine seiner Eigenschaften: täglich ganz nah zu sein.“

Franziskus riet, wir sollten „das Reich Gottes in uns pflegen“, und zwar durch Gebet, Anbetung, Werke der Nächstenliebe – „schweigend“.

„Das Reich Gottes ist demütig, wie ein Samenkorn. Ganz klein, aber dann wird es groß, durch die Kraft des Heiligen Geistes. Lassen wir es einfach in uns wachsen, ohne uns seiner zu rühmen; lassen wir den Geist kommen, dass er uns erneuere und uns vorwärtskommen lasse in der Stille, im Frieden, in der Nähe zu Gott und zu den anderen, in der Anbetung – ohne Spektakel!“

(rv 13.11.2014 sk)








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