2014-11-08 12:00:36

Ukraine: Katholischer Bischof sieht Religionsfreiheit bedroht


Der römisch-katholische Bischof von Charkiw, Stanislaw Szyrokoradiuk, sieht die Religionsfreiheit in der Ostukraine bedroht. Den Aufständischen wirft er eine Diskriminierung der Minderheitenkirchen vor. Viele katholische Priester hätten in den vergangenen Monaten ihre Pfarreien aus Sicherheitsgründen verlassen müssen, sagte Szyrokoradiuk am Freitag im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur. Einige seien von Separatisten verhaftet worden und nur nach Geldzahlungen freigekommen, so der Bischof von Charkiw-Saporischja. Zu seiner Diözese gehören auch Donezk und Lugansk. Szyrokoradiuk warf dem orthodoxen Moskauer Patriarchat eine Unterstützung der prorussischen Aufständischen in Donezk und Lugansk vor. Die örtlichen Geistlichen der orthodoxen Kirche stünden auf der Seite der Separatisten so wie das Moskauer Patriarchat früher zum Zaren gehalten habe, so der Bischof. Verantwortlich für die „aggressive Okkupation“ der Ostukraine sei jedoch der russische Staatspräsident Wladimir Putin.

Sehr dankbar zeigte sich der Bischof für die Unterstützung der Ukraine durch Deutschland und die EU. Er plädierte indes für härtere Sanktionen gegen Russland. Es gehe nicht nur um die Sicherheit der Ukraine, sondern um die Sicherheit der ganzen Welt. In der Ukraine bekennen sich etwa ein Prozent der 46 Millionen Einwohner zur römisch-katholischen Kirche. Weitere knapp acht Prozent gehören der mit Rom verbundenen griechisch-katholischen Kirche an. Rund 70 Prozent der Bürger sind orthodoxe Christen. Die ukrainische Orthodoxie ist in eine Kirche des Moskauer und des Kiewer Patriarchates gespalten.

(kna 08.11.2014 mg)







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