Österreich: Benno Elbs vertritt Bischöfe bei kommender Synode
So wie die Bischöfe auf der außerordentlichen Synode zu Ehe und Familie in Rom kontrovers
diskutiert hatten, gab es auch bei der Tagung der Österreichischen Bischofskonferenz
unterschiedliche Meinungen zu den vorliegenden Themen. So beschreibt der Vorsitzende
der Bischofskonferenz, Kardinal Christoph Schönborn, die Debatten bei der in Wien
zu Ende gegangenen Herbstvollversammlung der Bischöfe zur Synode. Die Gespräche verdeutlichten
einmal mehr das Spannungsfeld zwischen dem Hochhalten des Eheideals einschließlich
der Unauflöslichkeit einerseits und der aufmerksamen seelsorglichen Begleitung „unvollkommener"
Bindungsformen andererseits. Es zeigt sich schon jetzt, dass durch die Synode viel
differenzierter und entkrampfter auf manche Situationen hingeschaut werden kann,“
so Schönborn.
Die Gespräche in der Bischofskonferenz sind Teil der Vorbereitungen
der kommenden Versammlung der Bischofssynode im Oktober 2015. Zum Delegierten für
die Synode haben die österreichischen Bischöfe in Wien den Feldkircher Bischof Benno
Elbs gewählt.
Das ist jetzt ein bissl wenig...
Befragt
nach seiner Zufriedenheit mit den bisher vorliegenden Zwischenergebnissen sagte Elbs,
er habe sich nach den über die Medien verbreiteten Resultaten „mehr Drive“ gewünscht
und „im ersten Moment gedacht: Das ist jetzt ein bissl wenig“. Kardinal Christoph
Schönborn habe während der am Donnerstag beendeten Bischofskonferenz ausführlich über
die Gespräche bei der Synode berichtet; und er - Elbs - habe daraus nun den Eindruck
gewonnen, der aus dem Jesuitenorden stammende Papst habe den Austausch unter den Bischöfen
wie Exerzitien im Sinn eines „geistlichen Prozesses“ angelegt. Das verlange Geduld,
„und die habe ich auch“.
Er finde es „hochintelligent“, zunächst von einer
breiten Umfrage unter den Katholiken weltweit ausgehend eine vorbereitende erste Synode
einzuberufen und danach ein Jahr Zeit zu lassen, um über die Zwischenergebnisse nachzudenken.
Das alles „geht nicht so schnell“, sagte Elbs, „geistliche Prozesse haben eine andere
Geschwindigkeit als z.B. Wirtschaftsprozesse“. Zur anfänglichen Enttäuschung habe
auch beigetragen, dass in die Familiensynode „viele Erwartungen hineinprojiziert worden“
seien. Jetzt sehe er das versöhnlicher, so der Bischof.
Elbs nannte zwei Fragenkomplexe,
die für ihn bei der Synode Vorrang hätten: zunächst grundsätzlich die Bedeutung der
Familie herauszustreichen, und zweitens Fragen des Umgangs etwa mit wiederverheirateten
Geschiedenen oder Homosexuellen, wo es um Barmherzigkeit und Zuwendung zum Menschen
gehe. Kirche solle „Wunden heilen, Seelen wärmen“