2014-11-07 15:12:02

Österreich: Benno Elbs vertritt Bischöfe bei kommender Synode


So wie die Bischöfe auf der außerordentlichen Synode zu Ehe und Familie in Rom kontrovers diskutiert hatten, gab es auch bei der Tagung der Österreichischen Bischofskonferenz unterschiedliche Meinungen zu den vorliegenden Themen. So beschreibt der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Christoph Schönborn, die Debatten bei der in Wien zu Ende gegangenen Herbstvollversammlung der Bischöfe zur Synode. Die Gespräche verdeutlichten einmal mehr das Spannungsfeld zwischen dem Hochhalten des Eheideals einschließlich der Unauflöslichkeit einerseits und der aufmerksamen seelsorglichen Begleitung „unvollkommener" Bindungsformen andererseits. Es zeigt sich schon jetzt, dass durch die Synode viel differenzierter und entkrampfter auf manche Situationen hingeschaut werden kann,“ so Schönborn.

Die Gespräche in der Bischofskonferenz sind Teil der Vorbereitungen der kommenden Versammlung der Bischofssynode im Oktober 2015. Zum Delegierten für die Synode haben die österreichischen Bischöfe in Wien den Feldkircher Bischof Benno Elbs gewählt.

Das ist jetzt ein bissl wenig...

Befragt nach seiner Zufriedenheit mit den bisher vorliegenden Zwischenergebnissen sagte Elbs, er habe sich nach den über die Medien verbreiteten Resultaten „mehr Drive“ gewünscht und „im ersten Moment gedacht: Das ist jetzt ein bissl wenig“. Kardinal Christoph Schönborn habe während der am Donnerstag beendeten Bischofskonferenz ausführlich über die Gespräche bei der Synode berichtet; und er - Elbs - habe daraus nun den Eindruck gewonnen, der aus dem Jesuitenorden stammende Papst habe den Austausch unter den Bischöfen wie Exerzitien im Sinn eines „geistlichen Prozesses“ angelegt. Das verlange Geduld, „und die habe ich auch“.

Er finde es „hochintelligent“, zunächst von einer breiten Umfrage unter den Katholiken weltweit ausgehend eine vorbereitende erste Synode einzuberufen und danach ein Jahr Zeit zu lassen, um über die Zwischenergebnisse nachzudenken. Das alles „geht nicht so schnell“, sagte Elbs, „geistliche Prozesse haben eine andere Geschwindigkeit als z.B. Wirtschaftsprozesse“. Zur anfänglichen Enttäuschung habe auch beigetragen, dass in die Familiensynode „viele Erwartungen hineinprojiziert worden“ seien. Jetzt sehe er das versöhnlicher, so der Bischof.

Elbs nannte zwei Fragenkomplexe, die für ihn bei der Synode Vorrang hätten: zunächst grundsätzlich die Bedeutung der Familie herauszustreichen, und zweitens Fragen des Umgangs etwa mit wiederverheirateten Geschiedenen oder Homosexuellen, wo es um Barmherzigkeit und Zuwendung zum Menschen gehe.
Kirche solle „Wunden heilen, Seelen wärmen“

(kap 07.11.2014 ord)









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