Es gibt immer noch
heidnische Christen, die sich wie Feinde des Kreuzes Christi verhalten. Das sagte
Papst Franziskus an diesem Freitag in seiner Predigt während der Morgenmesse. Solche
Christen gingen gemeinsam mit den anderen in die Messe, lobten den Herrn und nennten
sich Christen, so der Papst. Der Unterschied: Sie seien weltliche Christen, nicht
mehr. Und damit seien sie nur dem Namen nach Christen, ihr Leben aber sei in Wirklichkeit
heidnisch.
„Auch heute gibt es so viele davon! Und auch wir müssen aufpassen,
dass wir nicht auf diesen Weg der heidnischen Christen abgleiten, den Weg derer, die
nur an der Oberfläche Christen sind. Es ist die Versuchung des Mittelmaßes, eines
christlichen Mittelmaßes. Ihr Herz kühlt sich ab und wird lau. Und für die Lauen hat
der Herr ein hartes Wort: ‚Weil du aber lau bist, weder heiß noch kalt, will ich dich
aus meinem Mund ausspeien.’ [Offb 3:16]. Das ist sehr stark!“
Diese Christen
würden sich zwar so nennen, aber kein christliches Leben führen. Sie seien – in den
Worten des heiligen Paulus – nicht Bürger des Himmels, sondern Bürger der Welt. Jeder
Christ, auch er selber, müsse sich fragen, ob er etwas von dieser Weltlichkeit in
sich habe.
„Gefällt mir das Selbstlob? Gefällt mir das Geld? Der Stolz,
der Hochmut? Wo habe ich meine Wurzeln, das heißt wo bin ich Bürger, im Himmel oder
auf der Erde? Ihr Schicksal wird das Verderben sein, diese lackierten Christen enden
böse…Achtet auf das Ende: Wohin trägt dich das, was du in deinem Herzen hast?“
Bin
ich Bürger des Himmels?
Bürger der Welt zu sein ruiniere einen, Bürger
des Himmelreichs und des Kreuzes Jesu zu sein, führe hingegen zur Begegnung mit dem
Herrn, so der Papst. Noch einmal warnte Franziskus, dass jeder auf den Weg der Weltlichkeit
abgleiten könne. Wie das geschehe, das erläuterte er am Gleichnis des heutigen Evangeliums,
das vom Verwalter spricht, der seinen Herrn hintergeht.
„Wie kommt dieser
Verwalter aus dem Evangelium dazu, seinen Herrn zu berauben und zu betrügen? Etwa
von einem Tag auf den anderen? Nein! Schritt für Schritt. Einen Tag ein wenig Geld
hier, einen Tag eine Bestechung dort, und so kommt man Schritt für Schritt in die
Korruption. Der Weg der Weltlichkeit dieser Feinde des Kreuzes Christi geht so, er
führt in die Korruption.“