600 Jahre Konstanzer Konzil: Bischöfe fordern mehr Dialog
Genau 600 Jahre nach Eröffnung des Konzils von Konstanz (1414-1418) haben Deutschlands
Kirchen und die Politik am Mittwochabend in der baden-württembergischen Bezirksstadt
mit einem Gottesdienst und einem Festakt an Originalschauplätzen an das bedeutende
Treffen von Fürsten und Kardinälen erinnert. Im Mittelpunkt stand die Forderung nach
mehr Dialog vor dem Hintergrund neuer Religionskonflikte. Am 5. November 1414 hatten
die Kardinäle im Konstanzer Münster das „heilige Concilium" eröffnet. Die bei dem
Konzil erfolgte Wahl von Martin V. zum Papst war das einzige Konklave, das je in Deutschland
stattfand. Gleichzeitig wurde beim Konstanzer Konzil das abendländische Schisma von
1378 durch die Absetzung der Gegenpäpste beendigt. Einen dunklen Schatten auf
das Konzil wirft allerdings die öffentliche Hinrichtung des tschechischen Reformators
Jan Hus in Gegenwart des Königs. Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger erinnerte
bei dem Gedenkgottesdienst am Mittwoch an die Bemühungen des Konzils, die gespaltene
Christenheit wieder zusammenzubringen. Die Suche nach einem besseren gegenseitigen
Verständnis müsse auch heute engagiert weitergehen, so Burger.