Die Familie ist der vorrangige Ort der Evangelisierung und der lebendigen Weitergabe
des Glaubens. Das betonte der Apostolische Nuntius in Österreich, Erzbischof Peter
Stephan Zurbriggen, bei dem Festgottesdienst im Wiener Stephansdom, der am Dienstagabend
im Rahmen der Herbstvollversammlung der österreichischen Bischofskonferenz stattfand.
Er forderte in seiner Predigt eine unterstützende Funktion der Bischöfe für die Familien.
In Erinnerung an den Ad-Limina Besuch der Bischöfe vergangenen Jänner beim Papst betonte
er, dass Glaube und Gebet Teil des täglichen Familienlebens sein sollen. Die Vorbereitung
dafür starte in der Begleitung der Eheleute sowie auch mit der klaren Darlegung der
katholischen Lehre zu Ehe und Familie. „Die Liebe zweier Brautleute wird durch Christus
geheiligt, und die Partner sind dazu aufgerufen, diese Heiligkeit durch ihre Treue
zueinander zu bezeugen und zu pflegen“, zitierte Nuntius Zurbriggen Papst Franziskus.
Der Nuntius erinnerte in seiner Predigt auch an den hl. Karl Borromäus (1538-1584),
den großen Reformbischof von Mailand, dessen Fest die Kirche am Dienstag beging. In
schwierigen Zeiten, die den heutigen gar nicht so unähnlich waren, habe Karl Borromäus
das kirchliche Leben exemplarisch erneuert, sagte Zurbriggen. Der Heilige sei sich
dabei stets bewusst gewesen, dass eine ernsthafte und glaubwürdige Reform gerade bei
den Bischöfen ansetzen musste, damit sie sich dauerhaft zum Wohl des Volkes Gottes
auswirkt. In besonderer Weise legte der Nuntius in diesem Zusammenhang den Bischöfen
die Förderung das Sakrament der Buße ans Herz. Auch Kardinal Christoph Schönborn,
er stand der Messe vor, wies daraufhin, dass Borromäus eine zentrale Gestalt der Erneuerung
der Kirche und des bischöflichen Dienstes gewesen ist. Er habe die Erneuerung der
Kirche aus dem Glauben und der Nachfolge Christi heraus geprägt, so Schönborn.