Die erste Synagoge im Land Brandenburg nach dem Holocaust wird in wenigen Wochen eingeweiht.
Das Gebäude in Cottbus wurde im 18. Jahrhundert als Kirche errichtet und stand bis
vor kurzem im Eigentum der evangelischen Kirchengemeinde Cottbus-St. Nikolai. Die
Übergabe der Schlüssel der bisherigen Kirche an die jüdische Gemeinde fand am Sonntag
im Zuge des Gedenkens an die Novemberpogrome 1938 statt. Die evangelische Pfarrerin
Ulrike Menzel übergab bei einer Gedenkfeier zu den Ereignissen vor 76 Jahren die Schlüssel
an den Jüdischen Landesverband Brandenburg. Die feierliche Einweihung der Synagoge
ist für den 27. Januar 2015 geplant. Kulturstaatssekretär Martin Gorholt (SPD) sprach
von einer „historischen Zäsur“ für das ganze Bundesland: „Erstmals seit dem Holocaust
gibt es in Brandenburg wieder eine Synagoge.“ Brandenburg setze sich für das Wiedererstehen
jüdischen Lebens ein und sehe dieses als Bereicherung an. Der Landesverband umfasst
sechs jüdische Gemeinden an mehreren Orten. Die Gemeinde in Cottbus wurde 1998 gegründet
und zählt 420 Mitglieder.