2014-11-03 18:20:57

Russland/Ukraine: Milder gestimmt


Metropolit Hilarion (Alfejew) von Volokalamsk hat seine heftigen Vorwürfe gegen die Katholiken byzantinischer Tradition erstmals gemildert. Er hatte solche zuletzt in einem Grußwort vor der römischen „Familiensynode“ erhoben. Das Oberhaupt der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche, Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, wies bei der Synode die Behauptungen Hilarions entschieden zurück, dass seine Kirche sich politisch betätige und enge Verbindungen mit der vom Moskauer Patriarchat losgelösten Kiewer Patriarchalkirche unterhalte. Die Griechisch-Katholischen in der Ukraine träten für Demokratie und Bürgerrechte ein, verhielten sich aber parteipolitisch neutral. Auch die Zusammenarbeit mit Patriarch Filaret von Kiew beschränke sich auf ökumenische Gremien. Schewtschuk unterstrich, dass er die autonome Ukrainische Orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats als einzig rechtmäßig betrachte. Diese Klarstellungen begrüßte Hilarion nun in Moskau ausdrücklich. In der Sendung „Kirche und Welt“ des staatsnahen Fernsehens „Rossija 24“ bekundete er seine Zufriedenheit über die Aussagen Schewtschuks.

Mit Vatikan „auf verschiedenen Ebenen im Gespräch“
Zugleich meinte der Leiter des kirchlichen Außenamtes der Russischen Orthodoxen Kirche, dass es die Orthodoxie leider mit „zwei Gesichtern“ der katholischen Kirche zu tun habe. Das eine sei der offizielle Vatikan: „Dieser steht mit uns auf verschiedenen Ebenen im Gespräch. So auf theologischem Gebiet und bei der Erörterung pastoraler Probleme, wie das jetzt bei der Bischofssynode der Fall war.“ Auf der anderen Seite „sehen wir, dass überall dort ungeheure Spannungen herrschen, wo Orthodoxe mit Griechisch-Katholischen zusammenleben“, so Hilarion weiter.

Sicher sei es nicht möglich, alle diese Probleme sofort zu lösen. Der Metropolit betonte daher, dass der Dialog mit der römisch-katholischen Kirche fortgeführt werden müsse: „Nur so können wir unseren Standpunkt vertreten und Antworten auf diesen vernehmen.“ Eine sichere Stütze dabei sieht Hilarion in Papst Franziskus. Nach seiner Meinung stellt für den Papst der Dialog mit der orthodoxen Kirche ein tiefes Anliegen dar: „Seit ich Franziskus am Tag nach seiner Inthronisierung zum ersten Mal treffen durfte, wusste ich und freute mich: Da kam die richtige Persönlichkeit an ihren richtigen Platz.“


Das Bild zeigt Metropolit Hilarion und Papst Franziskus bei einer Begegenung im Oktober 2014 im Vatikan.

(kna 03.11.2014 pr)








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