Aus der Liebe kommt
die Erfüllung des Gesetzes, nicht aus der Erfüllung der Buchstaben: Bei der Predigt
an diesem Freitagmorgen sprach Papst Franziskus in der Casa Santa Marta des Vatikans
über die Pharisärer des Tagesevangeliums. Sie fragten Jesus, ob es erlaubt sei, am
Sabbat zu heilen. Diese Männer seien so sehr auf das Gesetz fixiert gewesen, dass
sie die Gerechtigkeit vergessen hätten, kommentierte der Papst. Sie hätten im Angesicht
der Wahrheit geschwiegen, um sich nachher vorzunehmen, Jesus zu Fall zu bringen.
„Jesus
findet für diese Menschen nur ein Wort: Heuchler. Erst gehen sie in die Welt und machen
Proselyten. Und dann? Dann schließen sie die Tür. Abgeschlossene Menschen, Menschen
so sehr auf das Gesetz fixiert - auf den Buchstaben des Gesetzes. Nicht auf das Gesetz,
das das Gesetz der Liebe ist. Sondern auf den Buchstaben, der immer die Tore zu Hoffnung,
zur Liebe und Erlösung verschließt … Menschen, die nur eines kennen: abschließen.“
Dabei
sei der Weg der Treue zum Gesetz genau der umgekehrte, zitierte der Papst den Apostel
Paulus aus dem Philipperbrief:
„Der Weg, den Jesus uns zeigt, ist ganz
und gar den Gesetzeslehrern entgegen gesetzt. Es ist die Straße von der Liebe zur
Gerechtigkeit, sie führt zu Gott. Die andere Straße (...) führt in die Abgeschlossenheit,
in den Egoismus, in den Hochmut der Selbstgerechtigkeit, in die so genannte Heiligkeit
der Fassade, nicht wahr? Jesus sagt diesen Menschen: Ihr wollt als Menschen des Betens
und Fastens gesehen werden. Sie wollen gesehen werden. Und deswegen sagt Jesus seinen
Jüngern über sie: Tut, was sie sagen, aber nicht das, was sie tun.“
Nicht
der Buchstabe des Gesetzes, sondern der Leib Jesu heile uns, betonte der Papst. Er
sei die Brücke, die uns nahe zu Gott bringe. Es sei der Leib, der das Leiden kenne
und der uns Leben schenke.