2014-10-29 12:32:08

Mexiko: Bischöfe fordern erneut Aufklärung über verschwundene Studenten


Die Bischofskonferenz hat die Regierung ihres Landes zu mehr Einsatz in der Aufklärung über die verschwundenen 43 Studenten ermahnt. Die Schuldigen müssten bestraft werden und die Gerechtigkeit im Land wiederhergestellt werden, „um allen Mexikanern Sicherheit und ein Leben in Würde zu garantieren", heißt es in einem Schreiben des Generalsekretärs der Bischofskonferenz, Kardinal Jose Francisco Robles Ortega. Die Studenten sind seit einem Monat spurlos verschwunden, nachdem sie an einer Demonstration teilgenommen hatten. Mutmaßlich fielen sie einem Massaker zum Opfer. Die Bischöfe seien in äußerster Sorge über „Gewalt, Korruption, illegale Machenschaften, Verbindungen zum organisierten Verbrechen und Straflosigkeit", betonte Robles. Die Kritik richtet sich an die Behörden, die der Mittäterschaft an den Morden und Entführungen nahe der Stadt Iguala im Bundesstaat Guerrero beschuldigt werden.

Tausende Sicherheitsbeamte, darunter auch Gerichtsmediziner, hatten sich in den vergangenen Tagen an der Suche nach den verschwundenen Studenten beteiligt. Untersucht wurde ein Gelände in der Nähe einer Müllkippe bei der Ortschaft Cocula, wohin die jungen Leute laut Zeugenaussagen verschleppt worden sein sollen. Zudem sollen alle 10.000 Polizeibeamte Guerreros hinsichtlich ihrer Kontakte zu Gruppen des organisierten Verbrechens überprüft werden. 52 Polizisten und Bandenmitglieder wurden bisher festgenommen. Als zentrale Drahtzieher gelten der Bürgermeister von Iguala Jose Luis Abarca und seine Frau, beide sind untergetaucht.

Am 26. September waren Studenten nach einer Demonstration gegen die schlechte Bezahlung von Lehrern bei Auseinandersetzungen mit der Polizei von Iguala verschleppt und danach Mitgliedern der kriminellen Organisation „Guerreros Unidos" übergeben worden. Von 43 von ihnen fehlt seitdem jede Spur. Mehr als ein Dutzend Massengräber wurden in der Region, die als gefährlichste Mexikos gilt, seither gefunden. Eindeutige Hinweise auf die Studenten gab es dabei allerdings bislang nicht.

(kna 29.10.2014 gs)








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