Christen sind Menschen,
die auf eine einzige Hoffnung setzen, auf Jesus. Christus vereine uns alle zu einem
Volk, jenseits aller Feindschaft. Das war die Botschaft Papst Franziskus‘ bei seiner
Predigt an diesem Dienstagmorgen.
„Wir wissen, dass wir, wenn wir nicht
in Frieden mit den Anderen sind, es dort eine Mauer gibt. Dann ist da eine Mauer,
die teilt. Aber Jesus bietet seinen Dienst an, diese Mauern niederzureißen, damit
wir uns begegnen können. Wenn wir getrennt sind, dann sind wir keine Freunde, dann
sind wir Gegner. Und deswegen hat er noch mehr getan, er hat alle in Gott versöhnt.
Aus Feinden wurden Freunde, aus Fremden Kinder.“
Christus mache in den
Worten des Apostels Paulus aus Fremden Bürger des Himmlischen Jerusalem. Aber was
ist die Bedingung dafür, fragte der Papst in der Predigt, was müssten wir Menschen,
wir Christen, tun?
„Jesus erwarten. Wer Jesus nicht erwartet, schließt vor
ihm die Tür und lässt ihn dieses Werk des Friedens nicht tun, der Gemeinschaft, des
Himmlischen Jerusalem und mehr noch: des Namens. Er gibt uns einen Namen. Er macht
uns zu Kindern Gottes. Das ist die Haltung des Wartens auf Jesus, die im Kern der
christlichen Hoffnung ist. Ein Christ ist eine Frau oder ein Mann der Hoffnung. Er
weiß, dass der Herr kommen wird. Er wird wirklich kommen, oder? Wir kennen nicht die
Stunde, aber er wird kommen, um uns zu finden. Aber nicht, um uns isoliert voneinander
zu finden, in Gegnerschaft, nein. Um uns so zu finden, wie er uns in seinem Dienst
gemacht hat: Freunde, Nächste, in Frieden.“
Die wichtigste Frage für einen
Christen müsse deswegen sein, ob er oder sie auf Jesus warte oder nicht.
„Glaube
ich an diese Hoffnung, dass er kommt? Habe ich ein offenes Herz, den Lärm zu hören,
wenn er an die Tür klopft, wenn er die Tür öffnet? Ein Christ ist eine Frau oder ein
Mann der weiß, wie man auf Jesus wartet und deswegen Mann oder Frau der Hoffnung ist.
Der Heide hingegen – und wir Christen verhalten uns oft wie Heiden – vergisst Jesus,
denkt an sich selbst, an seine Angelegenheiten, und wartet nicht auf Jesus. Der heidnische
Egoist verhält sich so, als ob er selber Gott wäre: Ich regle das schon ganz alleine.
Und das endet böse, das endet ohne Namen, ohne Nähe, ohne Bürgerschaft im Himmelreich.“