Mit internationalen Begegnungen und Gottesdiensten sind am Sonntag die 100-Jahr-Feiern
der katholischen Schönstatt-Bewegung in Vallendar bei Koblenz zu Ende gegangen. Seit
Donnerstag hatten nach Veranstalter-Angaben rund 10.000 Teilnehmer aus 50 Ländern
die Feiern besucht. Gegründet wurde die Bewegung 1914 vom Pallottiner Josef Kentenich
(1885-1968). Die Gemeinschaft bemüht sich um intensive Frömmigkeit im Alltagsleben.
Eine große Rolle spielt die Marienverehrung. In Vallendar rief 1926 Pater Kentenich
zudem die Schönstätter Marienschwestern ins Leben.
Beim Festakt am Samstag
am internationalen Sitz der Bewegung in Vallendar würdigte der deutsche Bundesgesundheitsminister
Hermann Gröhe das Engagement der katholischen Bewegung für eine humane Gesellschaft.
So leiste die Bewegung einen wichtigen Beitrag zum „Miteinander der Generationen“
und dem Schutz menschlichen Lebens. Der christliche Glaube sei der Welt zugewandt.
Die
rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer zeigte sich von der Internationalität
der Schönstatt-Bewegung beeindruckt. Die kleine Marienkapelle in Schönstatt sei ein
weltbekannter Wallfahrtsort. „Was vor 100 Jahren in Schönstatt begann, wurde von Rheinland-Pfalz
in die Welt getragen und hat sich zu einer Bewegung entwickelt, die Menschen in aller
Welt Halt und Perspektive gibt.“
Ehe und Familie als Berufung
In
seiner Predigt sagte der päpstliche Sondergesandte, Kardinal Giovanni Lajolo, die
Kirche setze große Hoffnung auf die christlich geprägten Familien, die „Ehe und Familie
als eine Berufung verstehen“. Papst Franziskus würdigte im Vorfeld den „apostolischen
Eifer“ der Gründer. In einem lateinischen Schreiben an Kurienkardinal Lajolo erinnerte
der Papst ferner an das Gottvertrauen der Schönstatt-Gründer, das auch in der schwierigen
Zeit nach zwei Weltkriegen nicht nachgelassen habe.
Im Vorfeld hatte der Freiburger
Alterzbischof Robert Zollitsch, Mitglied der Schönstatt-Bewegung, an den Auftrag der
Gemeinschaft erinnert: „Es ist das Gebot der Stunde, alles zu tun, um Ehepaare und
Familien zu stärken“, erklärte Zollitsch. Nicht nur in Deutschland leiste die Schönstatt-Bewegung
„Bemerkenswertes“. Die Bewegung sei von Laien getragen; das Miteinander zwischen ihnen
und Priestern sei konstruktiv, so der Erzbischof. „Das ist zweifellos ein Beitrag
zur Erneuerung der Kirche.“