Dolan und Schewtschuk rügen Hilarion nach kontroverser Rede
Papst Franziskus hat am Freitag Metropolit Hilarion von Wolokolamsk, den Leiter der
Abteilung für kirchliche Außenbeziehungen des Moskauer Patriarchats, empfangen. Hilarion
war aus Anlass der Bischofssynode nach Rom gekommen, auf der er am Donnerstag eine
Ansprache gehalten hatte. Hilarion war als Gastredner bei der Synode dabei. Seine
Ansprache vor der Synode fand Widerhall insbesondere in US-amerikanischen und ukrainischen
Medien, weil sie neben der Betonung der traditionellen Werte der Familie auch scharfe
Angriffe auf den in der Synodenaula anwesenden Kiewer griechisch-katholischen Großerzbischof
Swjatoslaw Schewtschuk enthielt. „Interfax“ zufolge forderte Hilarion, Schewtschuk
solle aufhören, „eine geeinte einzige Ortskirche in der Ukraine“ zu fordern. Damit
bezwecke man, „die orthodoxen Gläubigen in der Ukraine von ihrer Mutterkirche, dem
Moskauer Patriarchat, loszureißen, obwohl sie durch alte Blutsbande verbunden sind“.
Den Berichten zufolge zeigte sich der New Yorker Erzbischof Kardinal Timothy Dolan
empört über die Attacken Hilarions gegen die griechisch-katholische Kirche. Dolan
und Schewtschuk kommentierten die Rede in einer gemeinsamen Radioshow, die am Freitag
auf einem New Yorker Sender ausgestrahlt wurde.