Bittgebete sind einfacher,
als Gott zu loben – und doch ist gerade der Lobpreis Gottes das Gebet der echten Freude.
Das sagte Papst Franziskus bei seiner Frühmesse an diesem Donnerstag im Vatikan. Paulus
freue sich in seinem Brief an die Epheser darüber, dass Gott uns in Christus „erwählt
hat vor der Erschaffung der Welt“ – wenn das kein Grund zum Lobpreis sei!
„Gelobt
seist du, Herr, weil du mich erwählt hast! Das ist die Freude über die väterliche,
zärtliche Nähe.“
Christen sollten sich „ein bißchen anstrengen, um wieder
zum Lobpreis Gottes zu finden“, schlug Papst Franziskus vor. Man müsse sich nur einmal
vorstellen, was das heißt, dass Gott uns schon vor der Erschaffung der Welt erwählt
habe:
„Das kann man gar nicht verstehen, und man kann es sich auch nicht
vorstellen! Dass der Herr mich schon damals gekannt hat, dass er meinen Namen in seinem
Herzen getragen hat. Dabei ist das die Wahrheit – das ist die Offenbarung! Wenn wir
daran nicht glauben, dann sind wir gar keine Christen. Denn ein Christ ist ein Erwählter,
ein vor der Erschaffung der Welt im Herzen Gottes Erwählter. Auch dieser Gedanke läßt
unser Herz jubeln: Ich bin auserwählt! Und das gibt uns Sicherheit.“
Unser
Auserwähltsein durch Gott lasse sich „nicht nur mit dem Kopf begreifen“, spann Franziskus
den Faden weiter. „Und auch nicht nur mit dem Herzen.“ Um das zu begreifen, müsse
man „eintreten ins Geheimnis Jesu Christi“.
„Wenn wir Eucharistie feiern,
dann treten wir ein in dieses Geheimnis. Der Herr lebt, er ist bei uns, hier in seiner
Glorie, in seiner Fülle, und er gibt ein weiteres Mal sein Leben hin für uns. Diese
Haltung des Eintretens ins Geheimnis ist etwas, das wir jeden Tag einüben sollen.
Christ: Das ist eine Frau, das ist ein Mann des Eintretens ins Geheimnis. Und dieses
Geheimnis kann man nicht kontrollieren: Es ist ein Geheimnis! Ich gehe hinein.“