Der Heilige Stuhl ist erleichtert über die abgeschlossene Vernichtung von Chemiewaffen
aus Syrien. Das sei ein „Fortschritt“, sagte der neue Ständige Beobachter des Heiligen
Stuhls bei der UNO in New York, Erzbischof Bernardito Auza, am Dienstag. Vor einem
Abrüstungs-Komitee der Vereinten Nationen beklagte der von den Philippinen stammende
Vatikandiplomat aber, dass es immer noch „Berichte über den Einsatz chemischer Waffen,
darunter Chlorgas“, gebe. Die internationale Gemeinschaft müsse „mehr tun, um Chemiewaffen
ein für alle Mal zu vernichten“.
Bemühungen um nukleare Abrüstung kämen nur
schleppend voran – darüber zeigte sich Erzbischof Auza „tief frustriert“. „Die Unfähigkeit
der Staaten mit Atomwaffen, in Verhandlungen über einen Abbau der produzierten Waffen
einzutreten“, sei „verstörend“. Wenn Atomstaaten aber nicht abrüsteten, sondern stattdessen
auf eine „Politik permanenter nuklearer Abschreckung“ setzten, dann könnten sie andere
Staaten auch „nicht davon abhalten, sich selbst Atomwaffen zu verschaffen“.
Frauenförderung
ist Schlüssel von Entwicklung
Erzbischof Auza äußerte sich im Namen
des Heiligen Stuhls auch vor einem UNO-Komitee zur Förderung von Frauen. Dort erklärte
er sich „besonders alarmiert über die – auch sexuelle – Gewalt gegen Frauen in Konfliktsituationen,
vor allem derzeit im Nahen Osten“. Die Förderung von Mädchen und Frauen in armen Ländern
sei der Schlüssel für die Entwicklung dieser Länder. Auza fuhr fort, man solle doch
Fortschritte für Frauen „nicht nur am Kriterium ihrer Gleichstellung mit Männern messen“.
Ein Kampf um mehr Rechte für Frauen dürfe „nicht auf Kosten anderer Menschenrechte
gehen“.
Das Foto zeigt Demonstranten gegen Chemiewaffen in Italien.