Synode: Kardinal Marx zieht positive Zwischenbilanz
Eine positive Halbzeitbilanz der in Rom tagenden Weltbischofssynode zur Familie hat
der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, gezogen.
„Wir haben bisher eine offene und ehrliche und in den Themen breitgefächerte Diskussion
erlebt“, heißt es in einer am Dienstag in Bonn verbreiteten Erklärung des Münchner
Erzbischofs.
Laut Marx befasste sich die Synode intensiv mit der realen Situation
der Familien weltweit. „Es ist gut, über die Stärkung der Ortskirchen bei den dringenden
pastoralen Fragen zu sprechen und zu überlegen, wie wir den Ehen und Familien nahe
sein können, die Brüche und Verletzungen erfahren haben“, so der Kardinal. Aber es
gebe auch durchaus Spannungen zwischen denjenigen Synodenteilnehmern, die „die Lehre
ins Zentrum stellen und denen, die vom Leben der Menschen ausgehen“, räumte Marx ein.
„Ich hoffe sehr, dass wir mit einem starken, pastoral orientierten Zuspruch in die
nächste Etappe gehen können.“
Jesus habe kein Gesetzbuch geschrieben, sondern
Wege zum Leben gezeigt.
Die Familienreferentin des Erzbistums Berlin, Ute
Eberl, die ebenfalls an der Synode teilnimmt, zeigte sich beeindruckt von der offenen
Debatte. Für sie müsse die Synode auch die Frage beantworten, wie „wir in unserer
säkularen Stadt den Menschen, mit denen wir leben, das Evangelium als eine wirklich
frohmachende Botschaft anbieten können“. Sehnsucht nach gelingenden Beziehungen hätten
Christen wie Menschen ohne Religion. „Wenn wir zuerst ins Wohnzimmer der Familien
schauen und nicht ins Schlafzimmer, dann hilft uns das, offene Augen zu haben für
ihre Sehnsucht und für das fragile Gefäß Ehe und Familie.“