Mit Bestürzung und Empörung reagiert das Lateinamerika-Hilfswerk der deutschen Kirche
auf das Massaker an den Studierenden im mexikanischen Guerrero. Hauptgeschäftsführer
Prälat Bernd Klaschka fordert in einem Brief an die mexikanischen Behörden und Menschenrechtsorganisationen
eine umfassende, erschöpfende Suche nach den verschwundenen Studierenden, die lückenlose
Aufklärung der Verbrechen sowie die uneingeschränkte Achtung der Menschenrechte durch
Polizei- und Sicherheitskräfte. Vor zwei Wochen war es 185 Kilometer südlich von Mexiko-Stadt
zu blutigen Zusammenstößen zwischen Polizei und Lehramtsstudenten aus Ayotzinapa gekommen.
Als junge Leute in Iguala für eine Protestaktion mehrere Busse kaperten, eröffneten
Polizei und Beamte in Zivil ohne Vorwarnung das Feuer. Sechs Menschen starben, 25
weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Von 43 Studenten fehlt bislang jede Spur.
Noch immer ist nicht sicher, ob die Studenten wirklich getötet wurden.
Aussagen
von Tatverdächtigen führten die Ermittler zu mehreren Massengräbern in Pueblo Viejo,
in denen 28 verkohlte Leichen von Menschen, die gefoltert und hingerichtet wurden,
gefunden wurden. Mutmaßlich handelt es sich bei der Gräueltat um eine gemeinsame Aktion
von Polizeibeamten der Gemeinde und Mitgliedern der organisierten Kriminalität, des
Drogenkartells „Vereinte Krieger“, deren enge Verbindung seit längerem bekannt ist.
Seit
mehr als 50 Jahren unterstützt das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat Projekte der katholischen
Kirche und ihr nahestehender Institutionen in Mexiko. Prälat Klaschka selbst hat 15
Jahre als Priester in Mexiko gearbeitet. (pm 13.10.2014 sk)