Papst Franziskus empfängt am kommenden Samstag, den 18. Oktober, den Regierungschef
von Vietnam, Nguyên Tán Dung. Das hat der vatikanische Pressesaal an diesem Samstag
bekannt gegeben. Die Begegnung zwischen dem Kirchenoberhaupt und dem Premierminister
der sozialistischen Republik werde auch dazu dienen, die „bilateralen Beziehungen“
zwischen Heiligem Stuhl und Vietnam zu vertiefen, heißt es in der Mitteilung weiter.
Im Raum steht die Aufnahme voller diplomatischer Beziehungen. Im vergangenen September
hatte – zum fünften Mal - eine beiderseitig besetzte Arbeitsgruppe in Hanoi getagt.
Papst Franziskus hatte im Rahmen seiner Korea-Reise den Wunsch geäußert, dass asiatische
Staaten ohne Botschafteraustausch diplomatische Beziehungen zum Heiligen Stuhl knüpfen
mögen.
Seit Januar 2011 gibt es einen nicht-residierenden päpstlichen Repräsentanten
für Vietnam mit Sitz in Singapur. Diese Vorstufe der vollen diplomatischen Beziehung
gilt als Erfolg des heutigen Kardinalstaatssekretärs Pietro Parolin, der als stellvertretender
Außenminister des Heiligen Stuhles unter Papst Benedikt XVI. mit den Verhandlungen
zu Vietnam betraut war. Parolin bereiste das Land mehrmals mit diesem Auftrag. Vietnam
hatte 1975 die diplomatischen Beziehungen zum Vatikan abgebrochen. Seit den 90er Jahren
verhandeln Delegationen ebenfalls unter Leitung der jeweiligen Vize-Außenminister
ein- bis zweimal jährlich über aktuelle Kirchenfragen einschließlich der Ernennung
von Bischöfen. Von den 86 Millionen Einwohnern Vietnams sind 6,3 Millionen Katholiken.
Es handelt sich um eine der größten katholischen Gemeinschaften Asiens.