Die internationale Hilfe für junge Menschen, die von Ebola betroffen sind, muss dringend
verstärkt werden. Das forderte die katholische Ordensgemeinschaft Don Bosco gemeinsam
mit der Regierung von Sierra Leone laut einer am Montag veröffentlichten Pressemeldung
der österreichischen Hilfsorganisation „Jugend Eine Welt“, die Don Bosco unterstützt.
Besonders das Kinderkrankenhaus in Freetown, das wegen einer fehlenden Isolationsstation
geschlossen werden musste, müsse unterstützt werden. Der Leiter des Kinderschutzzentrums
Don Bosco Fambul in Freetown, Pater Lothar Wagner, beklagte, dass die deutsche Regierung
aufgrund von Formfehlern beim Antrag das Projekt nicht fördern wolle. Das sei „nicht
hinnehmbar“ und koste „weitere Kinderleben, was durch rechtzeitige und unbürokratische
Hilfe vermieden werden könnte“.
Besonders die steigende Zahl verzweifelter
Kinder am Notruf-Telefon zeige die dringliche Lage. Täglich riefen mehr als 200 Kinder
an, die „in irgendeiner Weise direkt von Ebola betroffen sind und nach Hilfe rufen“,
beschrieb Bruder Lothar das Geschehen. Dabei ginge es nicht nur um erkrankte oder
durch Ebola verwaiste Kinder, sondern auch um Kinder, die ihre Familien wegen des
Virus verstießen.
Das Sozialministerium meldet, dass seit Ausbruch der Epidemie
in Sierra Leone 307 Kinder beide Eltern verloren hätten, 608 Kinder in Quarantäne
seien und 54 an der Erkrankung verstorben seien.