Die beiden großen Kirchen in Deutschland werden laut Medienberichten 2014 erneut mehr
Steuern einnehmen als im Vorjahr. Wie die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“
(F.A.S.) berichtet, wird das Kirchensteueraufkommen 2014 im Vorjahresvergleich um
vier bis fünf Prozent steigen.
Demnach kann die katholische Kirche mit zusätzlichen
250 Millionen Euro rechnen, die evangelische mit gut 200 Millionen Euro mehr als im
vergangenen Jahr. Beide Kirchen erhalten laut dem Bericht geschätzte elf Milliarden
Euro. Die Deutsche Bischofskonferenz konnte die Angaben auf Anfrage der Katholischen
Nachrichten-Agentur (KNA) nicht bestätigen. Es lägen ihr noch keine Zahlen dazu vor,
sagte Sprecher Matthias Kopp.
Grund für den Anstieg ist laut der Zeitung
die positive Konjunkturentwicklung, die sich über die Lohn- und Einkommensteuer automatisch
auch bei der Kirchensteuer bemerkbar mache. Der Leiter der Finanzabteilung bei der
Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Thomas Begrich, weist auf notwendige Rücklagen
für kommende Jahre hin. „Von einem Rekord möchte ich nicht gern sprechen, denn inflationsbereinigt
liegen wir noch unter dem Niveau von 1994. Außerdem wird das Geld dringend gebraucht“,
sagte Begrich der F.A.S. Neben hohen Personalkosten rechnen die Kirchen mit Einnahmeausfällen
ab 2017 durch sinkende Kirchenmitgliederzahlen.
Ein Sprecher des Münchner
Kardinals Reinhard Marx sagte der Zeitung: „Man muss dabei immer bedenken, dass wir
nicht wie die öffentlichen Haushalte Schulden machen können, sondern durch Rücklagen
auf schlechtere Zeiten vorbereitet sein müssen.“