Papst Franziskus hat
zu einem Dialog der Generationen aufgerufen. Bei einem Gottesdienst aus Anlass des
vom Vatikan organisierten Seniorentags unter dem Thema „Der Segen des langen Lebens“,
erinnerte er am Sonntag an das vierte der Zehn Gebote „Ehre Deinen Vater und Deine
Mutter, damit du lange lebst in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt.“ (Ex
20.12)
„Ein Volk hat keine Zukunft, wenn es diese Begegnung zwischen den
Generationen nicht gibt, wenn die Kinder nicht mit Dankbarkeit den Staffelstab des
Lebens aus der Hand ihrer Eltern ergreifen.“
Verständnis äußerte der Papst
für ein Aufbegehren von Jugendlichen gegen die Älteren. Dahinter stecke das Bedürfnis,
sich gegenüber ihren Eltern selbständig zu machen und vom Vermächtnis der vorherigen
Generation zu „befreien“.
„Aber wenn der Kontakt nicht wieder aufgenommen
wird und man ein neues fruchtbares Gleichgewicht zwischen den Generationen wiederfindet,
ergibt sich für das Volk eine schwerwiegende geistige Verarmung, und die Freiheit,
welche in der Gesellschaft vorherrscht, ist eine falsche Freiheit, die sich fast immer
in ein autoritäres System verwandelt.“
Weiter sagte der Papst, Jesus habe
das „Gesetz der Familie und des Übergangs der Generationen“ nicht aufgehoben. Zwar
seien Beziehung zu Jesus und der Wille Gottes wichtiger als Blutsbande; doch letztlich
würden dadurch die familiären Bindungen an Eltern, Geschwister und Großeltern „mit
dem Saft des Evangeliums und des Heiligen Geistes“ erneuert und vollendet.
Franziskus
verwies auf das Vorbild Marias und ihrer Begegnung mit der älteren Elisabeth. Die
Zukunft eines Volkes setze notwendig diese Begegnung voraus:
„Die jungen
Menschen geben die Kraft, um das Volk zum Weitergehen zu bewegen. Die Alten vermehren
diese Kraft mit dem Gedächtnis und der Weisheit des Volkes.“