Papst Franziskus will nach Einschätzung von Kurienkardinal Kurt Koch die Lehre der
Kirche nicht ändern. Dafür gebe es in seiner bisherigen Amtszeit „überhaupt keine
Anzeichen“, sagte Koch der katholischen Zeitung „Die Tagespost“ vom Samstag. Franziskus
habe „einen anderen Zugang zu dieser Lehre und stellt sich die Frage, wie die Lehre
der katholischen Kirche im Alltag gelebt werden kann“. Von der ausserordentlichen
Bischofssynode zu Fragen von Ehe und Familie im Oktober in Rom erwartet sich der Kardinal
eine „faire Diskussion“.
Zurückhaltend äusserte sich Koch zum Stand der Kurienreform:
„Ich denke, es ist viel zu früh, hier Klares zu sagen, in welche Richtung es gehen
wird.“ Dass es in einigen Abteilungen möglicherweise Ängste vor Änderungen gebe, sei
nicht ungewöhnlich. „Das ist aber kein Grund, nichts zu tun, sonst könnte man ja überhaupt
keine Reformen einführen.“ Für viel wichtiger als strukturelle Fragen hält der Kardinal
nach eigenen Worten „spirituelle Reformen“. Der „Geist im Vatikan“ müsse erneuert
werden.