2014-09-26 12:26:05

Papstpredigt: Ohne Kreuz keine Christen


RealAudioMP3 Ein Christ kann Jesus ohne Kreuz nicht verstehen, denn jeder Christ sei dazu berufen, das Kreuz mitzutragen. Das sagte der Papst in der Frühmesse von diesem Freitag. In seiner Predigt in der Casa Santa Marta ging Franziskus auf die Figur des Simon von Cyrene ein, der Jesus das Kreuz auf dem Leidensweg kurzzeitig auf sich nahm. Christsein bedeute „wie Simon von Cyrene sein“, so der Papst.

„Der Sohn Gottes, also der Messias, hatte den Jüngern gesagt, dass er leiden und dem Tod ausgeliefert werde. Auch kündigte Jesus an, dass er wiederauferstehen werde. Dies ist der Weg der Befreiung. Dies ist der Weg des Messias, des Gerechten. Die Passionsgeschichte und das Kreuz, darum geht es. Den Jüngern gab Jesus seine wahre Identität preis, doch sie glaubten ihm zunächst nicht. Im Matthäus-Evangelium können wir sogar nachlesen, wie Petrus diese Wahrheit verweigert. Jesus aber sagte klar: Ich muss diesen Weg des Leidens gehen.“

Jesu Art, „die Herzen der Jünger und der Gläubigen“ zu erreichen, sei einfach, so der Papst.

„Die Liebe Gottes ist so groß und die Sünden so hässlich, dass Er uns auf diese Weise gerettet hat - und zwar indem er alle Last auf das Kreuz mit sich nahm. Wir können Christus, den Erretter, nicht verstehen, wenn wir nicht das Kreuz verstehen. Das geht nicht! Wir können sonst Jesus nur als großen Propheten betrachten, der gute Dinge vollbrachte und ein Heiliger war. Doch Christus, der Erretter, ist ohne Kreuz nicht vollstellbar. Damals waren die Herzen der Jünger und der Menschen noch nicht bereit für diese Wahrheit. Sie verstanden zwar die Prophezeiungen, aber nicht, dass er das geopferte Lamm sein würde. Sie waren darauf nicht vorbereitet.“

Erst am Palmsonntag – mit dem feierlichen Einzug in Jerusalem – offenbarte sich Jesus der Öffentlichkeit. Doch die wahre Offenbarung Jesu sei erst am Kreuz für alle ersichtlich geworden.

„Jesus bereitet uns alle vor, wie Simon von Cyrene das Kreuz für ihn zu tragen. Unser christliches Leben ist ohne dieses Kreuztragen nicht vollstellbar. Es wäre zwar ein schönes spirituelles Leben, aber da fehlt etwas. Man würde sagen, der große Prophet Jesus hat einige errettet, und jeder könnte sich da ausschließen… aber so ist es eben nicht. Wer seinen Weg mitgeht, wird gerettet! Auch unsere eigene christliche Identität muss bewahrt werden. Christsein ist keine Belohnung sondern ein spiritueller Weg, auf dem man sich bessern soll: Also keine Belohnung, sondern die reine Güte Gottes.“

(rv 26.09.2014 mg)








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