Die islamistische Sekte Boko Haram hat zehn Kirchen im Norden des Lande niedergebrannt.
Die Kämpfer hätten bei Überfällen auf zwei Dörfer am Mittwoch und Donnerstag im Bundesstaat
Borno einen Pastor, einen Lehrer und 18 weitere Dorfbewohner getötet. Das berichtet
die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Freitag in Göttingen. Die Terroristen
zerstörten eine Mädchenschule sowie eine Krankenstation im Dorf Shaffa. „Für Christen
gibt es im Norden Nigerias noch immer keine Entwarnung, selbst wenn Armee und Politiker
sich bemühen, die Zivilbevölkerung zu beruhigen und eine baldige Zerschlagung Boko
Harams in Aussicht stellen“, kritisierte der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius. „Doch
viele Menschen sind misstrauisch, da die täglichen Erfolgsmeldungen der Streitkräfte
nicht von unabhängiger Seite überprüfbar sind und die Armee die Bevölkerung schon
zu häufig belogen hat.“
Zu Beginn dieser Woche hatte die Armee behauptet, ein
Doppelgänger des gefürchteten Boko-Haram-Führers Mohamed Shekau sei von Soldaten getötet
worden. Shekau selbst sei bereits seit zwei Jahren tot, wurde erklärt. Das Militär
hat den Tod des Sektenführers schon mehrfach verkündet. Die Öffentlichkeit hat auch
auf die jüngste Verlautbarung mit großer Zurückhaltung reagiert, da sie den Erfolgsmeldungen
der Armee nicht traut und der Terror Boko Harams stetig zunimmt. (pm 26.09.2014
mg)