Papst Franziskus hat sich am Mittwoch mit einer früheren Angehörigen der FARC-Rebellen
in Kolumbien getroffen. Die Frau, die bis 2006 zur politischen Führung der Rebellen
gehörte, war Teil einer kolumbianischen Delegation, mit der sich der Papst abseits
des offiziellen Besucherprotokolls traf. Sie habe Franziskus „um Vergebung gebeten“,
und der Papst habe daraufhin „eine Geste der Vergebung gemacht, mich gesegnet und
mir die Hände auf die Stirn gelegt“. Das erklärte Cristina Taborda gegenüber dem kolumbianischen
Radiosender RCN. Der Papst habe dann die ganze Delegation dazu aufgerufen, „für einen
Erfolg der Friedensverhandlungen zwischen den FARC und der Regierung von Bogotà zu
arbeiten“.
Zu den Besuchern aus Kolumbien gehörte auch Alejandro Eder, Leiter
der Behörde, die frühere FARC-Kämpfer wieder in die Gesellschaft eingliedern soll.
Er sprach von einem „sehr emotionalen Moment für uns“. Franziskus habe sich über den
derzeitigen Stand der Friedensverhandlungen informieren lassen. Die Verhandlungen
werden in der kubanischen Hauptstadt Havanna durchgeführt. Der kolumbianische Bürgerkrieg
hat in den letzten fünfzig Jahren etwa 220.000 Todesopfer gefordert.
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Das
Foto wurde während der Friedensverhandlungen zwischen Vertretern der FARC-Rebellen
und kolumbianischen Regierungsvertretern auf Kuba aufgenommen.