Die erst am Montag vereidigte neue Regierung Polens verschiebt die Reform der Kirchenfinanzierung.
Frühestens 2016 soll die von der Vorgängerregierung geplante Einführung einer freiwilligen
Kirchenabgabe stattfinden. Das berichtet die Katholische Nachrichten-Agentur am Mittwoch.
In polnischen Medien begründete Verwaltungsminister Andrzej Halicki am Dienstagabend
die Entscheidung damit, dass die notwendigen Verhandlungen mit den Religionsgemeinschaften
Zeit bräuchten. Die Einzelheiten der Reform sind in Polen heftig umstritten.
Die
bisherigen Pläne sähen vor, dass die Bürger Polens künftig 0,5 Prozent ihrer Einkommenssteuer
einer Religionsgemeinschaft widmen können. Das solle den bestehenden Kirchenfonds
ersetzen, in den jährlich etwa 0,04 Prozent des Staatshaushaltes fließen. Dieser Fonds
sei 1950 von den kommunistischen Machthabern als Ausgleich für die Enteignung der
Religionsgemeinschaften geschaffen worden und begleiche die Sozialversicherungsbeiträge
für rund 40 Prozent der Geistlichen aller Konfessionen.