Der Vatikan hat die Teilnehmer der bevorstehenden Bischofssynode gebeten, ihre Redebeiträge
schon im voraus einzuschicken. Das sagt der Sekretär der Synode, Kardinal Lorenzo
Baldisseri, in einem Interview mit der Internetseite korazym.org. Die Synodenväter
sollten ihre Texte bei den Sitzungen der Synode nicht vorlesen, sondern „in vier Minuten
zusammenfassen und auch ergänzen“. Anders als bei bisherigen Bischofssynoden würden
die Beiträge der Synodenteilnehmer danach nicht veröffentlicht; stattdessen gebe es
jeden Tag ein Journalisten-Briefing. Kardinal Baldisseri wörtlich: „Und dann wird
es einen Text des Vatikanischen Pressesaals geben, als Zusammenfassung der Arbeiten
des Tages.“ Dass diesmal Synodentexte anders als früher nicht veröffentlicht würden,
hänge auch mit dem ausserordentlichen Charakter der bevorstehenden Bischofssynode
zusammen. „Am Ende wird es ein Synodendokument – keine Propositiones (Vorschläge)
– geben, das alle geleistete Arbeit resümiert. Darüber wird abgestimmt, und wenn es
angenommen ist, wird es dem Heiligen Vater überreicht, der darüber entscheiden wird,
ob es veröffentlicht wird oder nicht.“ Außerdem werde die Synode auch diesmal eine
„Botschaft an das Volk Gottes“ formulieren. Nach der folgenden Bischofssynode von
2015 werde es dann ein Schlussdokument geben, so Kardinal Baldisseri.
Die bevorstehenden
Bischofssynoden vom Oktober 2014 und 2015 beschäftigen sich im Vatikan mit der kirchlichen
Lehre zu Ehe und Familie. Die erste Synode in diesem Herbst – eine außerordentliche
– soll vor allem über den Jetzt-Stand beraten; auf der zweiten Synode im Oktober 2015
sollen dann auch Beschlüsse fallen.