Erfurt hat einen neuen
Bischof: Papst Franziskus hat Ulrich Neymeyr auf den seit fast zwei Jahren leeren
Bischofsstuhl berufen. Die Ernennung wurde an diesem Freitagmittag zeitgleich in Erfurt
und in Rom bekannt gegeben. Neymeyr ist 57 Jahre alt und war seit 2003 Weihbischof
in Mainz. Der gebürtige Wormser folgt in Erfurt auf Bischof Joachim Wanke, der damals
seinen Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen eingereicht hatte. Der Sprecher des
Bistums Erfurts, Peter Weidemann, sagte uns:
„Ja das war allerding eine
sehr lange Sedisvakanz. Sie hat fast zwei Jahre gedauert. Es fehlen nur noch wenige
Tage und das ist wohl der absolute Rekord in Deutschland. Dementsprechend groß waren
die Erwartung und dementsprechend groß ist die Erleichterung das wir diesen Bischof
bekommen haben. Wir freuen uns auf ihn und wir glauben, er freut sich auch auf das
Bistum Erfurt."
In Mainz war Neymeyr als Bischofsvikar besonders für die
Jugendseelsorge zuständig. In der Deutschen Bischofskonferenz gehört er der Jugendkommission
und der Medienkommission an. Nun wechselt Bischof Neymeyr in ein ostdeutsches Diaspora-Bistum
mit etwa 150.000 katholischen Christen, die überwiegend im Eichsfeld leben. Bistumssprecher
Weidemann sagte, man wolle den neuen Oberhirten nicht gleich „mit Erwartungen überhäufen“.
„Er kommt in die spezielle Situation der doppelten Diaspora. Die Christen
sind eine Minderheit gegenüber den nicht-konfessionell gebundenen Thüringern, das
sind ungefähr 70 Prozent, und die Katholiken sind von den Christen hier etwa die kleinste
Größe ,etwa acht Prozent der Bevölkerung. Das ist sicherlich eine etwas besondere
Situation, der er sich stellen muss und sicher auch stellen wird. Etwas anderes ist,
dass wir 2012 mit einer Strukturreform begonnen haben. Die Durchführung ist für 2020
geplant. Die wird er sicher begleiten und vielleicht auch verändern durch seine theologischen
Ansichten.“