2014-09-18 15:16:03

Kolumbien: Kirche besorgt über Rebellen-Allianz


Die katholische Kirche in Kolumbien ist besorgt und irritiert über eine Allianz von Teilen der linken FARC-Guerilla und rechter Paramilitärs. Dies kompliziere die Friedensgespräche zwischen der FARC und der kolumbianischen Regierung, sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz und Erzbischof von Tunja, Luis Augusto Castro, einem Radiosender. Die derzeit im kubanischen Havanna laufenden Verhandlungen dienten ausschließlich einer Beilegung des Konflikts mit der FARC. Andere militante Gruppen sollten sich der Staatsanwaltschaft stellen, so der Erzbischof. Castro nannte den Schulterschluss zwischen Kämpfern der FARC und der paramilitärischen Gruppe Usuga „sehr seltsam“. „Eine Sache ist es, ein Guerillero zu sein, eine andere, Paramilitär oder ein ganz gewöhnlicher Verbrecher zu sein“, sagte der Erzbischof.

Zugleich verurteilte Castro das jüngste Attentat der FARC-Rebellen in Kolumbien, bei dem in dieser Woche sieben Polizisten ums Leben gekommen waren. Es sei schwer verständlich und „einer dieser Widersprüche des Krieges“, dass vom Frieden gesprochen werde und gleichzeitig Menschen ermordet würden. Nach Angaben von Staatspräsident Juan Manuel Santos wurden seit Jahresbeginn 177 Angehörige der kolumbianischen Sicherheitskräfte bei Attentaten getötet.

Ende 2012 hatte die kolumbianische Regierung Friedensverhandlungen mit der FARC-Guerilla aufgenommen. Die Gespräche finden in der kubanischen Hauptstadt Havanna statt. Die 1964 entstandene FARC ist mit rund 9.200 Kämpfern die größte Rebellenorganisation Lateinamerikas. Ihr werden schiere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Die EU stuft sie als Terrororganisation ein.

(kna 18.09.2014 sk)







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