Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz hat sich an der Kundgebung gegen Antisemitismus
am Brandenburger Tor in Berlin von diesem Sonntag beteiligt. Kardinal Reinhard Marx
verdeutlichte dabei am Sonntag die Solidarität der Katholiken mit den Juden in Deutschland.
„Ich bin nach Berlin gekommen, um Ihnen zu sagen, dass Sie nicht allein sind, dass
Sie Freunde haben“, sagte Marx. „Die katholische Kirche gehört zu Ihren Freunden.
Wir stehen an Ihrer Seite.“ Kardinal Marx zeigte sich selbst überrascht von dem Hass,
der in den vergangenen Wochen zutage getreten sei. Er habe gedacht, dass Formen von
Antisemitismus wie die Beschädigung von Synagogen, antijüdische Parolen sowie Beleidigungen
und tätliche Angriffe auf Juden der Vergangenheit angehörten. Marx forderte entschiedenen
Widerspruch gegen den alltäglichen Antisemitismus – „auf dem Schulhof, im Fußballstadion
oder auf der Geburtstagsfeier. Denn vergessen wir nicht: Der Hass der Wenigen wird
mächtig durch das Schweigen der Vielen.“